Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
21.1905
Seite: 150
(PDF, 70 MB)
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Baas

bewegen durften, war genau umschrieben; in demselben „ sollen t
sy aber ir nachgepuren zu sant Jörgen, von Ebnett, Zarten,
Gundelfingen und ander in der ryfier und zirck gelegen, nit
herbergen", welche Aufzählung dem Ortskundigen zugleich
einen Uberblick über die große Zahl dieser Kranken gibt, für
welche jedes Dorf seine Gutleuthütten haben musste. Ist uns
doch auch eine Freiburger Urkunde aus dem Jahre 1273 erhalten
, in welcher wir lesen, „quod pauperes leprosi domus
aput Friburg propter multitudinem infirmorum ibidem exi-
stentium defectum in victu patiuntur frequentius et vestitu",
aus welchem Grunde zum Almosengeben eindringlich aufgefordert
wurde. —

In den Ratsprotokollen des Jahrs 1496 finden wir öfters
allerlei Vorbeugungsmaßregeln gegen die Einschleppung und
Verbreitung der Blattern erwähnt, die damals in verheerender
Weise die Stadt heimsuchten. Da heißt es, dass man fremde
Blatternleute austreiben und an den Toren sie abweisen solle;
man solle dafür sorgen, dass „kein blatternlüt in das gemein
bad gehen"; in diese Zeit fällt auch das bereits früher erwähnte
Gebot, „dass man von der cantzel verkündt, dass man
die gassen allenthalb räume unnd sauber halt", und dass der
Pfarrer für jene beten solle. Doch als alles nichts half, da
musste der Stadtrat 1496 beschließen, „dass man ein hus bestelle
", in dem man die Einheimischen unterbringen solle und
welches nicht durch fremde Kranke überfüllt werden dürfe.
Zugleich wurde Bernhard Huber, der Scherer, beauftragt,
„in dem hus die blatternlüt zu artzneyen", doch solle er dann
niemand antasten, schröpfen oder schneiden. Dieses Blatternhaus
stand gleichfalls in der Neuenburg nahe der Michaelskapelle
und war wiederum aus Mitteln des Heiliggeistspitals
erbaut. —

Für arme und kranke Pilger und Durchreisende jeder Art
war die Elendenherberge oder das Seelhaus bestimmt, welches
anfangs innerhalb der Stadtmauern in der jetzigen Schiffstraße,
später an der Gumpost-, heute etwa Ludwigstraße, ebenfalls
in der obengenannten Vorstadt sich befand; in der Neuenburg
war auch „der funden kindlein hus" gelegen, das zuerst 1376,


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