Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
21.1905
Seite: 161
(PDF, 70 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1905/0183
Die volkstümlichen Personennamen
einer oberbadischen Stadt.

Ein Beitrag zur Geschichte der alemannischen Namengebung

von Karl Bertsche.

Vorwort.

Als ich vor einigen Jahren in den Ferien meine Eltern
oder Landsleute um Auskunft fragte, wer das oder jenes gesagt
oder getan habe, und mir dann, da man mich für einen der
Heimat halb oder ganz Entwachsenen hielt, darauf meistens mit
einem regelrechten, gewöhnlichen Namen (Vornamen und Zunamen
) geantwortet wurde, wusste ich fast nie die richtige Persönlichkeit
damit zu verbinden. Dies war erst dann der Fall,
wenn man ihr die ortsübliche, alte Benennung gab. Damals
wurde ich nun auch darauf aufmerksam, wie gar oft der Alltagsname
eines Menschen in meiner Heimatstadt stark verschieden
ist von seinem offiziellen Schriftnamen, und wie noch
öfter beide gar nichts miteinander zu tun haben. Ich bemerkte
bald, dass viele zwei, sogar noch mehrere solch offiziöser Bezeichnungen
hatten. Ich 'erinnerte mich auch daran, dass ich
früher, wie andere Kinder, oft bitter dafür büßen musste, wenn
ich es als etwas ganz Selbstverständliches ansah, einen überall
und oft gehörten Namen seinem Träger auch ungescheut ins Gesicht
zu sagen und ihn damit anzureden; hatte ich doch noch nicht
im mindesten eine Ahnung davon, dass es dreierlei Namen für
jemand geben könne, nämlich einen geheim gebrauchten, beleidigenden
(Schimpfnamen), einen auch offen vor dem Betreffenden
benützten (Rufnamen), und endlich einen selten angewandten
, „papierenen" (Schriftnamen).

Aus diesen Kindheitserinnerungen konnte ich schon ersehen
, wie die Spitznamen ganz allgemein gebräuchlich sind im
mündlichen Alltagsverkehr. Allmählich erkannte ich auch mit
Alemannia N. F. 6, 3. 21


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