Freiburger historische Bestände - digital

Die volkstümlichen Personennamen einer oberbadischen Stadt 163

Heimat — sowie der Landleute überhaupt, wenigstens in dieser
Gegend, und gar in solchen schwankenden und kaum greifbaren
Dingen, und endlich der umständliche Verkehr mit scheuen
Kindern. Dann hatten die Leute auch nicht immer Zeit und
Lust zu derartigen Erörterungen. Man musste deshalb schonend
und langsam vorgehen. Endlich gelang es aber doch, aus dem
„Ozean alles Tiefen und Genialen" — wie Herder das Volksleben
nannte — etliche prächtige, wenn auch nicht lauter süße, Tropfen
zu schöpfen.

Literatur.

Birlinger, Aus Schwaben. I. Bd.: Sagen, Legenden, Volksaberglauben.

II. Bd.: Sitten und Rechtsgebräuche. Wiesbaden, 1874. (Darin

besonders das Kap. XXXIII S. 411—440 über das Gaunerleben.)
Buck M. R., Zur Orts- und Personennamenkunde. Seltenere Zu- und

Übernamen in Alemannia XIII S. 17 ff. (aiphabet, geordnet).
Heintze, Albert, Die deutseben Familiennamen. Halle, 1903.
Mone, Sonderbare Geschlechtsnamen in Mones „Anzeiger für Kunde des

deutschen Mittelalters" III S. 13 ff.
Massmann, Ausgezeichnete Eigennamen in Mones Anz. III S. 83 ff.
Pf äff, Unsere Personennamen. Zeitschr. des Allgem. D. Sprachv. 1889

No. 5, und Über Spitznamen und Zunamen. Ebd. 1900 S. 111 ff.
Pott, Die Personennamen und insbesondere die Familiennamen. Leipzig,

1859.

So ein, Adolf, Mittelhochdeutsches Namenbuch. Leipzig, 1903.

Stark, Die Kosenamen der Germanen. Wien, 1868.

Ein Salbuch (Einträge von 1692—1700) aus dem Pfarrarchiv. Drei Stadtprotokollbücher
(1702—1740).

Lagerbücher (3 Foliobände) aus dem Ende des 18. Jahrhunderts. (Das
Datum ist nicht genauer zu bestimmen.)

Grund- und Pfandbücher (Kaufbücher) von 1823—1840.

Ungedruckte Materialien zu einer Geschichte von Möhringen (bis ins
17. Jahrhundert gehend), die mir von meinem Freunde und Landsmann
Berthold Lang (Minorist) bereitwilligst zur Verfügung gestellt
wurden.

Einleitung.

Gegenstand und Zweck dieser Abhandlung.

§ 1. Vorliegende Arbeit behandelt auf Grund mündlicher
Erkundigungen

1. die Rufnamen, d. h. die. Namen, womit man jemand aus
einer Menge unzweideutig bezeichnen und. mit Erfolg
herausrufen kann;

11*