Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
21.1905
Seite: 167
(PDF, 70 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1905/0189
Die volkstümlichen Personennamen einer oberbadischen Stadt 167

ist nun unter 526 lebenden Kindern der Vatername nur 28,
der Muttername 20 gegeben worden. 87 Kinder haben dem
Zufall und der Laune oder wenigstens jetzt nicht mehr bekannten
Gründen ihren Vornamen zu verdanken, 67 dem Geburtstagheiligen
. Alle andern entfallen auf leibliche und geistige
Verwandte oder Bekannte, unter denen Vaters Bruder (32) und
der Pate (= dd Gette 44) am meisten vertreten sind. Den
höchsten Prozentsatz von Namen aber liefern die beiderseitigen
Großeltern, und zwar sowol im ganzen (zusammen 25°/o
= 132) als auch besonders unter den leiblichen Verwandten.
Es erhält dann meistens der erste Sohn den Namen des Großvaters
väterlicherseits (36 mal) und die erste Tochter den der
Großmutter mütterlicherseits (40 mal). Die Namen der andern
Großeltern verteilen sich etwa hälftig (29 und 27). Das Übergewicht
der großelterlichen Namen bei der Taufe eines Kinds
ist also trotz der Menge anderer Mitwirker doch immer noch
festzustellen. (Auch bei den Alt- und Neugriechen, Albanesen;
vgl. Pott S. 659 Anm.)

Zur Geschichte von Möhringen.

§ 2. Möhringen, an der Donau zwischen dem badischen
Orte Immendingen und der württembergischen Stadt Tuttlingen
gelegen, ist schon sehr alt. Zum erstenmal wird es erwähnt
im Jahre 786 als Mereingum, dann 805 Meringas (Mones Anzeiger
III S. 356, aus Neugarts Cod. dipl. Alemann.), nicht wie
gewöhnlich angenommen wird (s. Kriegers Topograph. Wörterbuch
von Baden) erst 882 als Mereheninga. Es besitzt schon
seit dem 14. Jahrhundert Markt- und Stadtrechte.

Jahrhundertelang (seit Mitte des 16. Jahrhunderts) gehörte
Möhringen zum Besitztum der Pürsten von Fürstenberg,
bis es 1803 an Baden kam. Damals hatte es etwa 1400 Einwohner
(wie schon im Jahre 1700), und jetzt nur noch 1200.
Möhringen ist Sitz eines (kath.) Pfarrers, Arzts, Tierarzts,
Apothekers, hat ein Spital (auch von auswärts besucht), bis
1845 ein Amt (= Amtsrevisorat; daher noch s'Amthus = früher
Schloss der Herren von Klingenberg), einen Galgen (bis Anfang
des 19. Jahrhunderts), Notariat (bis 1877), auch Gendarmeriestation
. Möhringen war von jeher ein wolhabendes, verkehrsreiches
Städtchen (noch jetzt bekommen 300 Bürger einen


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