Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
21.1905
Seite: 177
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Die volkstümlichen Personennamen einer oberbadischen Stadt 177

gegen die Eltern — das übliche „Ihr" statt Du anwendet.
Dieses galt natürlich früher noch viel mehr wie jetzt. Wenn
man von einem Dritten spricht, so wendet man bei der zweiten
und jeder weiteren Erwähmmg gewöhnlich auch nur dessen Vornamen
an, wie immer auch sein Rufname zusammengesetzt sein
mag. Die Bewohner eines Stadtteils, besonders die Frauen, bezeichnen
auch oft jemand, der im selben Viertel wohnt, stets
—■ nicht nur bei der Anrede — lediglich mit dessen Vornamen.
Aber überall und von jedermann wird einer damit nur dann bezeichnet
, wenn er, wie die folgenden, der einzige seines, noch dazu
wenig bekannten Namens am Orte ist; das ist nun vielfach auch
bei Eingewanderten der Fall. Diese müssen sich aber schon
ziemlich beliebt gemacht haben, wenn man sie nicht mehr mit
dem Zunamen benennt. Auch wenn nach seinem Tode ein
Namensvetter erscheint, wird dieser gewöhnlich anders genannt
oder wenigstens durch einen Zusatz unterschieden; denn mit
jenem reinen Taufnamen, der zudem meist in Kindern fortlebt,
verbindet man eben immer nur noch dessen ersten Träger.

1. Männer: dd Alfrid, sogar als Bürgermeister noch
meistens so genannt, da er vorher beliebter Kaufmann war,
da Anselm, vor zehn Jahren eingewandert, dd Barnd — Barnabas
, dd Bertold, de Blase, auch dd Scheidblase = Plazidus
Scheu, fremd; dd Bondfase, dd Bruno, dd Danise = Dionysius,
dd David, dd Dommd, früher auch Thoma geschrieben in Urkunden
= Thomas, dd Edmund, dd Edwin, Name eines Landwirts
; ein besserer Kaufmann gleichen Namens wurde dagegen
oft auch Edwin genannt; dd Engelbert, dd Fideele, geistesschwacher
Knecht, fremd — der Name war früher häufiger;
denn er hat mit der Zeit einen gewissen Beigeschmack bekommen
, vielleicht durch diesen uraltgewordenen Träger; s. 1824
Unterschrift: Eidele Äxle; dd Eigen = Eugen; dd Friddlin, fremd,
dd Gebhaard, dd Glons s. Nikiaus 1694, Glauss 1704; dd Gbt-
frid = Gottfried, dd Grischtian oder Grischtd, 1695 Christen,
1703 —1734 Christa, jetzt ungebräuchlich, lediger Knecht, fremd;
dd Jonds = Jonas, dd Julia'"' (d'Julian = Juliana), dd Kaita™
= Kajetan, fremd, dd Kase — Kasimir, dd Kurneele, 1864 eingewandert
, Kornelius, dd Lebold, dd Lenhard — Leonhard, dd
Mangds — vgl. Wanger = Wagner, rengld = regnen; s. Ende
des 18. Jahrhunderts „Magnuß Lang", auch „Mang Lang"; dd
Markus, dd Nasaare = Nazarius, dd Oddm = Adam, schon vor

Alemannia N. F. 6, 3. in


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