Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
21.1905
Seite: 179
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Die volkstümlichen Personennamen einer oberbadischen Stadt 179

1. s\ dd Be(r)nhärtle (r-Ausfall nach Lenhart = Leonhard
und Benhart = Reinhard); dd, s'Fränzle, s\ dd Hanndsle, de Ja-
kobelel, s\ dd Benhärtle (e für ei wol nach Renhart und späterem
Lenhart l; vgl. 1826 „Menrad Münzer") — s'Agdtle, s'Ammdreile
= Anna Maria, s'Burgele = Waldburga vulgo Burg, s'Gretlc,
s'Kätterle = Katharina vulgo Kätter, s'Lenile, Lena = Magdalena.

2. dd Bebbe, für Joseph vulgo Josepp, bisweilen Sepp; vgl.
ital. Beppo; dd Beernet = Be(r)nhard, altertümlich, dd Käschper
statt Kaschper, früher = dd Kidfrkäschper; de Frider für Fritz,
dd Hans, der sich sogar so schrieb, eingewandert; für sonstiges
Johann, Hannds. Dieser Name kommt indessen Ende des 17. und
Anfang des 18. Jahrhunderts öfters, sowol allein neben Johannes
als auch hauptsächlich in Doppelnamen, z. B. Hans Konrad, Hans
Jakob, Hans Kaspar, Hans Yeorg = jetzigem Hanserg, Hans
Heinrich, vor. dd Matteebds, von Ippingen vor 50 Jahren eingewandert
; vgl. Dreves und Drees von Andreas, Mewes und
Möbus von Bartholomäus (s. Pott S. 103). Die ortsübliche
Form für Matthäus ist Mattee, die z. B. 1823 öfters im
Grundbuch Mattä, wie Tadä, „Bartlä Franken", geschrieben
wird. Noch früher scheint MatJiebes übrigens auch gang und
gäbe gewesen zu sein; denn diese Form findet sich auch einmal
im Salbuch, 1692—1700, neben Matheis — Mattiess 1702
= Mathias — und Mattem, dd Bich oder dd Dresselrich, von
seinem Vater, A. Drossel, vulgo dd Heiberger, so genannt statt
üblichem, neu aufgekommenem Fritz, Friedrich; ddSeppl, eigentlich
Dim. von Sepp, hat jetzt einen gehässigen Charakter bekommen
und wird allgemein gebraucht für einen Bummerian
oder Grobian namens Sepp, z. B. dd Bellerseppl, ein geistesschwacher
Knecht Beller, dd Bloamdseppl, ein „Klotz" namens
Blum; dd Zenz — Vizenz. —

d'BaarU = Barbora; ä"Bebbe statt Sepps — oder Seffd
= Josepha; d'Marei, sonst Marie; d'Veevd (?) statt Jendve oder
dMülervevd, Tochter eines Müllers, die jedoch, wenigstens nach
Ausweis ihres Grabsteins, Eva hieß; d'Madlain oder d'Schlosser-
madlain, Tochter des sogenannten „Schlosser Fischler", statt
üblicher Magddien, vielleicht nach dem sagenhaften „Kütlmad-
lainle", dem Geist einer wegen Kindsmords unschuldig verur-

1 Das selten gebräuchliche Diminutiv von Jakob heißt jetzt mehr
Jakeble.

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