Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
21.1905
Seite: 181
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Die volkstümlichen Personennamen einer oberbadi sehen Stadt 181

mhd. C. dictus Banwart usw., So ein S. 470; jetzt = dd Feld-
schitz; dd Bachbeck oder Sta(dt)beck, Bäcker im allgemeinen
städtischen Bachhus; dd Bolizei, früher = dd Stadtknädcht;
d'Brecherytoaschtdre, auch d'Monik genannt, 87jährig als ledig
um 1860 -j-, die* letzte Brechemeisterin, — d'Breche oder Brechdtd
ist die Stätte, wo allgemein der Hanf beim Feuer gedörrt
und dann gebrochen wurde —, dd Burgdmoa^schter; dd Hagd-
fudttdrer = Farrenwärter; dd Gmoandsrechner, jetzt mehr dd
Stadtrechner; dd Ga^shirt; dd Goassdhirt; dd Guschthirt — Hirte
des Jungviehs = d'Guscht; dafür jetzt dd Kälberhirt und dd Kidhirt
; d'Hebann, jetzt gibt es jedoch zwei Hebammen; ddHenlcer
(Lagerbuch aus dem Ende des 18. Jahrhunderts „Johann Reich-
lin da Henker" = Vater des „Meister Hanserg" in § 43, 2a;
vgl. das Gewann „Henkeracker"; s. „ Johan Reichlins Henkerlehen
"); dd Kaschtdhnädcht = „Fruchtmesser" = Aufseher im
Fruchtkasten = städtisches Haus, worin die Zehentgarben aufbewahrt
wurden, um armen Leuten eventuell damit aus der Not
zu helfen. Er bestand noch bis in die fünfziger Jahre des
19. Jahrhunderts; dd Lehrer, solange nur einer da war1; dd
Botsdädner = Ratsdiener; dd Rotschriber, früher dd Stadtschriber;
dd Schinder — Wasenmeister; s. Birlinger II S. 442ff. Vielleicht
ist dieses der mhd. Schinderarius bei Socin S. 529;
d'Schudlivischdre, de StroossdJcnädcht, früher; dd Leichdschouer,
früher mehr dd Totdschouer; dd Waaldmoa^schter — der oberste
der Waldschützen.

2. Kirchliche Angestellte: dd Holgdrechner — dd Hölg
= Kirchenstiftung = Kirchengut; daher mehrere Flurnamen,
s'HölgdheMe, dd Holgdhou usw., jetzt dd Kirchdrechner, aber nicht
allgemein als Rufname gebraucht; dd Kaplon oder dd Vikar,
früher dd Vikare; dd Pfarr oder dd Dcka(n); dd Sigrist, jetzt
dd Messmer2.

1 Bei den Lehrern -wird, wie bei den Gendarmen, da seit 50 Jahren
•deren zwei am Orte angestellt sind, meist ihr Geschlechtsname beigefügt,
also: da Lehrer Bichel, d& Lehrer Braun; wie d9 Gendarm Bot usw.
Wenn aber einer schon lange ortsansässig ist (was bei Gendarmen jedoch
nicht vorkam) und gar eine einheimische Fräu nimmt, dann fällt sein
Titel allmählich ganz weg. Jetzt also meist: da Bichel und d9 Braun.
Neuerdings gibt es auch: d'Lehrdre. (Nur die Schulkinder sagen s' oder
d'Freile Soundso.)

2 Die Haushälterin des jeweiligen Geistlichen nennt man d'Pfarr-


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