Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
21.1905
Seite: 194
(PDF, 70 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1905/0216
194

Bertsche

= Johanna; (TExlekresens; d'Hessd(n)amäle = Hess; (VHutder-
margreet; d'Stoffler-augustd.

Durch diesen häufigen mündlichen Gebrauch des flektierten Geschlechtsnamens
erklärt sich wol auch die in alten Urkunden und Büchern
oft wahrzunehmende Erscheinung, dass diese Form sogar in den Nominativ
eingedrungen ist: 1822 Wunibald Langen, 1825 Bartlä Franken, 1826
Lorenz Eitenbenzen, Konrad Guten, 1703 Jakob Guoten, 1739 „Fr. Joseph
Guothin".

§ 29. Wie man Beamte eher mit ihrem Titel als mit ihrem
persönlichen Namen anredet und auch sonst sie allgemein so
bezeichnet, werden gewöhnlich Geschäftsleute und Handwerker,
die eine wichtige, große Rolle in der Öffentlichkeit spielen,
meist ebenso mit ihrem Berufsnamen, wenigstens bei der Anrede
, genannt, und, wie wir gesehen haben, dann auch in andern
Fällen, wenn sie keine oder keine bedeutende Konkurrenz
haben. Es tritt also hier der persönliche Name mehr in den
Hintergrund vor dem Geschäft. Taucht nun aber ein einheimischer
oder fremder Kollege auf, so wird man zunächst
nach der Lage seiner Werkstätte oder mit dem (alten)
Namen seines Hauses ihn näher bezeichnen; — damit kommt
ein neues Bestimmungswort zu den drei bisherigen —, und zwar
wol zuerst und hauptsächlich dann, wenn für seine Wohnung
ein besonderes Wort besteht, wie bei der konservativen Schmiede
und Mühle, ferner Gerbe und Megs = Gerberei und Metzgerei;
vgl. Megser und megsd. So waren in Möhringen von jeher
doppelt bzw. mehrfach vertreten: Müller, Schmied, Nagler,
Metzger, Gerber, Wagner, Küfer, Bäcker, Schreiner, Seiler,
Schuhmacher usw.; daher die folgenden Namen, wozu noch die
der meisten Wirte kommen: dd Hecktwirt, dfc Kronswirt, d' Oxd-
loirtin oder d'OxdJcresem, ledig, u. a.

1. dd Toarbeck, dessen Haus beim ehemaligen Mangertor,
d. h. Anger, stand, das mit den andern um 1815 abgerissen
wurde; dd Oxdwanger, der neben der Wirtschaft zum Ochsen
wohnte; dz Bachivanger, am Krähenbach wohnend. Vgl. im
mhd.: Bachritter „dictus Bachritter miles de Canzach" 1272;
Bacheberlin „Eberlin am Bach" bei Buck. dd BachscJilosser;
dd Städtlesoaler, Seiler neben dem Rathaus, mitten im Städtchen;
dd Stadtmegser, dessen Haus = d'Stadtmegs, schon sehr alt, im
Mittelpunkt der Stadt steht; dd Winkelschlosser, dd Winkel heißt
ein Stadtviertel, sein Sohn aber = dd Hermändle; dd Wirdd-
schriner, der auf dem Wirdd — ein Stadtteil, . geschrieben:


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1905/0216