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Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
21.1905
Seite: 197
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Die volkstümlichen Personennamen einer oberbadischen Stadt 197

§ 33. Meist werden jedoch diese überlangen Worte gekürzt
, und zwar wie bei den Vornamenkompositen auf zwei
Arten. Man lässt nämlich entweder das Grundwort oder das
Bestimmungswort des väterlichen Rufnamens fallen, das letztere
aber hauptsächlich nur dann, wenn der Sohn auch das Geschäft
des Vaters ausübt. Zuerst wird man im Gebrauch schwanken,
bis jene Art sich einbürgert, durch die jemand unzweideutig
bestimmt und unterschieden ist von etwaigen Namenskollegen.

1. a) s'Toarflcrle oder auch s'Gerberflerle, ledige Tochter
des Gerber am Tor, als Kind sogar = s'Gerberamtoardmeidle.
Ähnlich diesem nannte man dann das erste, damals noch lebende
Flerle später einige Zeit auch s'Amthusflcrle, dessen Vater im
alten Amthaus wohnte; dd Gerdjosepp; dd Spitlmax, und sein
Bruder dd Spittaugust — dessen Kinder: dd Spitlrobert, dd Spitl-
pius, verheiratet, usw. —, die zwei Söhne des Spitlhafner; d'Givölb-
magddlen; s'Bussdmeidle; dd Hechtfrider, Bruder von s'Hechtwhis-
battist; dd Scliützdfränzle; d''' Sunneberthd und d'Sunndmarie, beide
ledig; d'Oxdwirtberthd; s'' StädrndtJiereesele; dd Gerdpeter1.

b) Hierfür konnte kein Beispiel gefunden werden. Verwechslungen
wären da auch zu leicht möglich. Das obige JRone-
tvangerannd könnte z. B. nicht gekürzt werden, da es bereits
eine Ronsannd und auch eine Wangerannd gibt.

c) d'Kochd(glaser)mathüd\md d'Kochdfrand, dd Schellhammer-
battist, dd Schurexavere, früher dd Schuresattlrbud und seine
Schwester d'Schuretheres, auch als verheiratet und verwitwet stets
so genannt; dd Hädnnvadelkarle; dd Sterkdbenhärtle; sein Sohn
s'Sterkdbenhärtlisantonele! Auf diese Weise können also die bekannten
einfachen Rufnamen — § 27 — auch entstehen, wenn
es keine Verwechslung gibt.

2. a) dd Soalerkarle; dd Soalerleo; dd Megserjohann; dd
KidferJconrad.

b) Solche waren nicht zu ermitteln.

c) dd Sattlerkarle, Sohn des Schmutsdsattler. Dieser Name
konnte deswegen aufkommen, obgleich der Sohn des sogenannten
Sattler Zepf bereits auch so bezeichnet wurde, weil dieser schon
zehn Jahre ausgewandert war, als jener noch in die Schule
ging; dd Sattleredmund, Vater des Schuresattler.

1 Dazu vgl. Stadtprotokollbuch 1702: „ Jakob Guoten genant Gehren-
jokchen" zum Unterschied vom Altersgenossen und Namensvetter „schwartz
Jokchu.


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