Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
21.1905
Seite: 215
(PDF, 70 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1905/0237
Die volkstümlichen Personennamen einer oberbadischen Stadt 215

7. Sonstige Bestandteile des Mannsrufnamens: d,Gerdrosin
von de Ger, für ihn ein Schimpfname; vor der Heirat
= d'''Bertdssdrosin; d?Schmittdmarlise; s'Schmittdtheresele,

• der Name ihres Manns ist nicht mehr bekannt; ihr
Schwager war dd Schmittdbud; d'Specl&done = Antonie
— Done war früher, wie da und dort noch jetzt, auch
männlich; s. 1697 Thonj S. —, Frau des SpecJiMitus,
früher Sunnddone; d' Wädndrbeckdkätt(d)rin; d'Londoner-
liättdr.

1. Man vgl. damit die ähnliche ahd. Erscheinung, z.B. „Waltramnus
pater, Waltrata mater" bei S o c i n S. 203.

2. d'Bloakernanne, Witwe des Bloakermax, wurde oft auch d'Maxd-
nanne genannt. Vgl. § 63.

§ 60. Movierte Frauennamen werden, manchmal mit Umlaut
, gebildet aus 'allen vorkommenden männlichen Rufnamen,
und zwar durch Anhängung von -e, geschlossen und kurz, nach
-er, also dre, und -in, d. h. en überall sonst. Vgl. Socin XXXII
Abschn. II. Wenn es zu einem zusammengesetzten Mannsnamen
den entsprechenden Frauennamen gibt, so ist damit erwiesen,
dass jener wirklich als Kompositum empfunden und gebraucht
wird.

d'Alfridin, d1 Engelbertin, d'Haindre, di alt Hansin usw.
— D''Burgdmoastdre, d'Boktdre, d'Färbdre, di alt Jägdre oder
Konanzin, d'Megsdre, d''BachmiUdre, d'Botschribdre, d'Stadt-
megsdre. — B'Aberlin, d'Bleidre, d'Brexldre, d'Bummin (s. Anhang
No. 14), d'Frankin, d'Grofin = Graf und d'Gräfin (§ 36,1),
aVKridglin, Kridgle Diminutiv von Krug, $ Mar jonin = Marig-
noni, d'Ridgdre. — Bi alt Nanzin aus Xandernaze, d'Ronin von
Stan9ssdrone. — B'SoalerleoinQ), Schmiedkonrädlin. — B'FiscMdr-
adelflin, d'Haibellui-in, oVKocltfwilhelmin, $ Schatzdkarlin, nicht
-karlin = Karolina. — B'Maierbeckin, d'CelsdsdMdfere, d'Schmied-
vogtin. — B'Schmied Äberlin, d'Megssr Aberlin, ä'Lehrer Bicklin,
di alt Hirschdwirtin. — B'Hamburgdre, d'Fisdlfcrin, oVGans-
birin, d'' Spitlmäxlin.

1. Diese Betitelung zeigt sich sogar oft in urkundlichen Namen:
1702 „Madlena Guotin", 1703 „Kalberhürt Maria Rebmänin genand
Fischerweiblin"; Maria Sussannin; 1710 Margarete Engelsmännin; 1823
M. Anna Heißin; 1824 Unterschrift: (unleserlich) Bellerin.

2. Wendet man in diesen Fällen ausnahmsweise einmal den Titel
Trau an, so hört man bisweilen, wie noch allgemein im 18. Jahrhundert,
d'Frou Milhre, d'Frou Frankin sagen.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1905/0237