Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
21.1905
Seite: 225
(PDF, 70 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1905/0247
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Freiburger Bruchstück
einer mitteldeutschen Stephanuslegende.

Von Fridrich Pfaff.

Unter vielen im Laufe langer Jahre von wurmstichigen oder
sonst schadhaften Bucheinbänden abgenommenen Handschriftbruchstücken
der Universitätsbibliothek zu Freiburg im Breisgau
fand ich neben dem in dieser Zeitschrift, N. F. IV S. 192, angekündigten
Willehalmbruchstück auch den folgenden Text. Es
ist der Rest einer Pergamenthandschrift etwa vom Jahre 1300,
die in der Breite 13 cm maß, deren Höhe nicht festgestellt
werden kann, da nur der untere Abschnitt eines Doppelblatts,
6 cm hoch, erhalten ist. Und auch von dem ersten Blatte (unten
1 und 2) sind nur 8—8,3 cm in der Breite vorhanden, der äußere
Teil ist abgeschnitten. Jede Seite enthält sechs Zeilen und Spuren
einer weiteren. Das Doppelblatt war wol das innerste einer Lage,
wie sich aus dem Text zu ergeben scheint. Die äußere Seite
war mit Leim auf dem Buchdeckel angeklebt, ist jedoch, wie
die ganze schöne, große Schrift überhaupt, gut lesbar, trotzdem
das Pergament auch viele Wurmlöcher aufweist.

Die Sprache des Bruchstücks ist mitteldeutsch. Bei dem
geringen Umfang des Texts werden sich bestimmtere Schlüsse
nicht ziehen lassen, ü bezeichnet nur u, und zwar u und md. ü
= hd. uo: düginde 1, 2, gedültic 2, b, fürsprechin 4, 3, ümbe 4, 6,
gemü 2, 4, gemütis 2, 6.

Der Wortschatz weist einige Altertümlichkeiten auf. So
mankunne 1, l, schime 1, 2 intebitin 3, l. Der Text ist demnach
weit älter als die Handschrift.

Der Inhalt des Bruchstücks entspricht etwa den Hauptstücken
5—7 der Apostelgeschichte. Da auf der ersten Seite
offenbar auch die Vorgeschichte des Auftretens des hl. Stephan
erzählt ist, könnte ich das Ganze wol auch „Bruchstück einer
Alemannia N. F. 6, 3. 15


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