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Bertsche
5. Wenn on im Andara d'Wohrhat seit,
no kunnt ar in Arrescht,
und wenn as grad an Burger ischt,
fascht no da ällarbescht. (Aus den 60 er Jahren.)
6. Es ischt a Meidele hiar (sonst: hia),
as hat nint vil Maniar,
a Mile we a Sile
und Ouga we an Stiar. (1857.)
7. Im Adlar hät's horrente Schixa (= Menscher, Dirnen),
si dond da Kerle (= Liebhaber) d'Stifel wixa. (1865.)
8. I da mittlara Gass, do ischt an Ma",
däa bind't si« Wib a d'Kuahkripp a". (1883.)
II. Verse, die den Geneckten mit Namen nennen oder ihn doch
sonst hinreichend kennzeichnen. Dazu noch § 75 und § 113.
9. d'Petertheres und d'Paulezibill
sind beide ni«t vil. (Polka.) Später sang man:
D'Petertheres ischt nimma so bes,
d'Paulezibill frisst nimma so vil.
10. S'Schurysattlers hrummd Stoarch (= hinkender Bote, Sohn des
sogenannten Schuresattlers),
hat z' Tuttlinga vor's Rothus gs . . cht;
no ischt ar kumma'bis zur Poscht (= Gasthaus zur Post
am Marktplatz),
no hät's a scho 3 Batza koscht. (1840.)
11. Konschtanz ligt am Boda-Bodasee,
griass mar s'Käses Jena-Jewa/e. (Sonst = d'Kasejenafe = Genoveva
, die lange irgendwo am Bodensee diente. Tanzvers
, 1845.)
12. S'Mag9weh, s'Magaweh
und dd Luft sind dahoam (= daheim, d. h. diese beiden
alten Jungfern tanzen jetzt nicht mehr wie früher!
In den 50 er Jahren beliebter Tanzvers).
13. Da Napoleon und sein Sohn (= da Gebhaard)
gingen am frühen Morgen schon
in den Birkenwald hinaus (= Gewann i"[n] Birchen)
zu graben Hexenwurzen 'raus,
um zu vertreiben einem Mann,
der fast nicht mehr gehen kann,
eine Krankheit an dem Leib
durch des Naglerferdis Weib. (Da Napoleon = da Nagler-
ferde. 1848.)
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