Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
21.1905
Seite: 282
(PDF, 70 MB)
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Mayer

geradezu fabelhaft großen Zahlen1 Studierender an deutschen
Universitäten früherer Jahrhunderte als durchaus willkürlich
und vollständig unrichtig nachgewiesen und hoffentlich
für immer aus dem Weg geräumt zu haben, nachdem schon
Paulsen (Gründung, Organisation und Lebensordnungen der
deutschen Universitäten im Mittelalter, in von Sybels Historischer
Zeitschrift Bd. 45, 1881, S. 251—440) und andere auf
diese Uberschätzung hingewiesen haben.

Für die früheren Jahrhunderte, bis ins 18. und in den Anfang
des 19., sind uns nur in ganz seltenen Ausnahmefällen
unmittelbare Zahlenangaben über die in einem
bestimmten Jahr an einer Hochschule Studierenden überliefert.
Erst das Ende des 18. Jahrhunderts bringt eine Reihe von
Frequenzziffern, gedruckte Studentenverzeichnisse gibt es erst
seit 1830.

Aus der ganzen früheren, vor dem 18. Jahrhundert liegenden
Zeit weiß Eulenburg, abgesehen von Dillingen, wo 80 Ca-
talogi studiosorum aus den Jahren 1607—17742 vorhanden
sind, nur ganz wenige, meist zufällige Funde (S. 10), darunter
nur drei wirklich brauchbare Aufnahmen (S. 31) anzuführen.

Ich bin in der Lage, diese Funde um einige, mehr
oder minder brauchbare Angaben zu vermehren, und zwar
für die Universität Freiburg.

1 Noch 1903 hat z. B. Pfarrer Oergel auf der Generalversammlung
des Gesamtvereins der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine in
Erfurt in einem Vortrag über das Bursenwesen der mittelalterlichen Universitäten
(Protokolle S. 174 ff.) für Erfurt um 1520 nicht weniger als
1800 Studenten angenommen, während nach Eulenburg S. 55 es nicht
viel über 500 (541) waren. — Über 1000 Studenten haben vor dem
19. Jahrhundert nur einzelne wenige Hochschulen erreicht:
die Höchstzahl wol Halle in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts mit
ca. 1500 (Eulenburg S. 273 und 146, vgl. Tab. VI). Man muss dabei
immer bedenken, wie klein die damaligen Bevölkerungsziffern deutscher
Länder im Gegensatz zu heute waren. Darüber Eulenburg S. 269 und
270. — Auch für die italienischen Universitäten hat sogar noch G. Kaufmann
(Geschichte d. deutschen Universitäten) ganz märchenhafte Angaben
(Eulenburg S. 123 Anm. 3).

2 Vgl. Th. Specht, Geschichte der Universität Dillingen. Freiburg
1902, S. XVII und S. 381 ff.


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