Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
21.1905
Seite: 288
(PDF, 70 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1905/0314
288

Mayer

weit Zahlen vorliegen — 2,34 Jahre, ähnlich Paulsen (a.a.O.)
auf direktem Weg 21js Jahre. Mit Berücksichtigung aller in
Betracht kommenden Erwägungen entscheidet sich Eulenburg
für einen „generellen Aufenthaltskoeffizienten" von 1,8 Jahren
für das 15. bis 17. Jahrhundert.

Wie erklären sich nun demgegenüber unsere auffallend
hohen Zahlen? Zur Beantwortung dieser Frage muss etwas
weiter ausgeholt werden.

Als Zeitdauer des Studiums waren ursprünglich in den
Statuten der Artistenfakultät vorgeschrieben: für den Scholaren
(bis zur Baccalaureatsprüfung) l1/* Jahre, für den
Baccalaureus (bis zur Erlangung des Magistergrads) weitere
172 Jahre1. Die nach Einführung der Jesuiten, welche bekanntlich
1620 die Artistenfakultät übertragen bekamen, aufgestellten
Statuten schreiben nur allgemein drei Jahre
philosophischen Studiums bis zur Erlangung des
Magistergrads vor. Uber die Zeit des Studiums bis
zum Baccalaureat enthalten sie, soviel ich sehe, nichts, wahrscheinlich
fiel die Erlangung desselben in die Mitte des ganzen
Studiums, also nach l1/* Jahren 2.

1 Statuta antiqua (ohne Angabe des Jahrs) cap. XI: Praelectiones
eorum, qui ad gradum baccalareatus aspirant. Praelectiones vero pro-
priae complentium aut candidatorum primae laureae sunt, quarum audi-
tionem vno anno et quadrantem definimus et circumscribimus . . .
Von den Baccalaurei aber heißt es cap. IX: Partitio praelectionum philoso-
phicorum: Baccalaurei ergo, sive in nostra academia creati sive in aliis,
nostrae tarnen facultatis matriculae legitime inserti, qui philosophiae cur-
riculum, quod vno et dimidiato anno definimus, conficere cupinut, has
praelectiones ut sequentur assidue diligenter et studiose per annum
et dimidium audiendas praescribimus. — Ahnlich bestimmen die
Statuten des Jahrs 1603 in dem Kapitel, das überschrieben ist: Ad
quas lectiones sint astricti qui gradus in facultate artium affectant, et
quamdiu easdem audire debeant. Nach Aufzählung der einzelnen vorgeschriebenen
Vorlesungen heißt es dort: hanc literariam operam con-
tinuabit Scolaris per annum integrum et quartam unius, baccalaureus
vero per annum et dimidiatum, nisi ob urgentem et ra-
tionabilem causam facultas habeat alicuius rationem iuxta statuta desuper
condita.

2 Die Statuta nova seu condita post introductionem p. p. societatis
verlangen: Qui petit magisterium, vigesimum primum annum compleverit


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1905/0314