Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
21.1905
Seite: 316
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Anzeigen und Nachrichten

blühenden Badischen Vereins für Volkskunde. Freilich muss dahin
gewirkt werden, das Vorhandene zu erhalten und in Bild und Beschreibung
zu sammeln. Aber das Erhalten ist schwer: unsere dem Alten, besonders
wenn es so brennbar ist, gefährliche Zeit räumt schrecklich damit
auf. Erst vor wenig Wochen stand ich mit tiefer Bewegung an dem
dampfenden Grabe eines solchen prächtigen alten Schwarzwaldhauses, des
Kotterlehofs „Zur Tanne" in Neuhäuser bei Kirchzarten, in dessen glühendem
Schöße der ganze große Viehstand umgekommen war und aus dem
die Einwohner nur mit Mühe das nackte Leben gerettet hatten. Nicht
umsonst bleibt, wenn ein Gewitter am Himmel steht, kein Schwarzwaldbauer
im Bette. Solche Holzhäuser mit Stroh- oder Schindeldach in der
alten Weise neu zu bauen kann kein Mensch ernstlich empfehlen. Für
das Strohdach ist noch kein vollwertiger Ersatz gefunden: seiner Gefährlichkeit
halber wird es verschwinden müssen. Aber die äußerliche Erscheinung
sowol wie die zweckmäßige Einteilung des Hauses wird sich
darum doch erhalten lassen. Zunächst aber werden die Bauleute an den
alten Vorbildern neu lernen müssen. Dazu mögen Fischers Vorschläge
im Abschnitt V seines Schriftchens nützlich sein. Was an diesem jedoch
unangenehm auffällt, ist der Mangel an anschaulicher Vorführung und
Beschreibung seines eigentlichen Gegenstands, eben des Schwarzwald-
Bauernhauses. Ist das Büchlein für Sachkenner geschrieben, nun die bedürfen
der Anregung nicht; ist es für Fernstehende, Anzuregende, dann
fehlt gerade das Nötigste. Der Grundgedanke ist gut und richtig und für
viele beherzigenswert, wenn auch die Ausführung nicht gerade geschickt.
Ich will verraten, dass ein anderer längst mit der Zusammenstellung von
etwas Ähnlichem, jedoch auf breiterer Grundlage, beschäftigt ist. Einstweilen
kann die vorliegende Schrift, die sich durch Gefühlswärme und
Kunstsinn erfreulich auszeichnet, empfohlen werden.

Freiburg i. B. Fridrich Pfaff.

Huldreich Zwingli, Sämtliche Werke. Unter Mitwirkung des Zwingli-
vereins in Zürich herausgegeben von E m i 1 E g 1 i und GeorgFinsler.
Berlin, Schwetschke & Sohn, 1904 ff. (= Corpus Reform. 88.) 8°.

Im Anschluss an die im Corpus Reformatorum vereinigten Werke
Melanchthons und Calvins beginnt eine kritische Ausgabe der Werke Ulrich
Zwingiis zu erscheinen, so dass jetzt zugleich mit Martin Luther auch
der schweizerische Reformator und in ihm der bedeutendste Schriftsteller
alemannischer Zunge eine abschließende Ausgabe erhält. Es ist eine reizvolle
Aufgabe, an den bisher erschienenen fünf1 Heften, die Zwingiis vierzehn
früheste Schriften enthalten, die Initia Zwingiii zu verfolgen und
daran die großartige Sachlichkeit zu bewundern, mit der der geistesstarke

1 Inzwischen ist der erste Band mit acht Heften vollständig geworden.


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