http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1906/0316
Eine Parodie auf den Rastatter Kongress
1797.
Von Peter P. Albert.
Am 9. Dezember 1797 eröffnet, um die im Frieden von
Campo-Formio (17. Oktober 1797) zwischen Frankreich und
Deutschland angebahnten Vergleichsverhandlungen zum Ab-
schluss zu bringen, hat der Rastatter Kongress bekanntlich mit
der Ermordung der französischen Gesandten am Spätabend des
28. April 1799 auf eine höchst tragische und erfolglose Weise
geendigt. Zu seinen Gunsten ist sehr wenig geschrieben worden
, desto mehr aber zu seinen Ungunsten, das sich leicht in
überreichem Maße noch vermehren ließe, zumal vonseiten zeitgenössischer
Stimmen.
Hierher gehört nun auch eine, in der lateinischen Ur-
fassung bisher noch nicht veröffentlichte Satire, die mir jüngst
beim Blättern in den Burgheimer obervogteiamtlichen
Berichten aus den Jahren 1798-1803 (5. Teil)1 unter die
Hände kam. Durch diese allmonatlich zwei- bis dreimal von
Freiburg nach Regensburg abgesandten Berichte suchte der damalige
Obervogt der Herrschaft Burgheim am Kaiserstuhl,
Dr. Franz Anton Tröndlin'2, seinen Herrn, den erzherzoglich
österreichischen Direktorialgesandten am deutschen Reichstag,
Ägid Joseph Karl von Fahnenberg (geb. 1749, gest. 1826),
nicht bloß über die ganze Verwaltung der Herrschaft und
1 Im vormals Fahnenbergischen Archiv zu Oberrotweil am Kaiser-
stuhl, jetzt im Stadtarchiv zu Freiburg i. Br. Es sind insgesamt neun
starke Quartbände, die Jahre 1782 bis 1809 umfassend.
2 Bekannt durch seinen „Grundriss der östreichischen Primogenitur-
geschichte aus ächten Quellen. Freyburg i. Br. Gedruckt mit Satronsehen
Schriften 1786." 59 S. Kl. 8°.
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1906/0316