Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
23.1907
Seite: 126
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1907/0142
Katzenstriegel.

Von H. F. Feilberg.

Fridrich Pfaff bespricht in der Festschrift Volkskunde
im Breisgau „Katzenstriegel" als ein altes Volksspiel und
führt aus dem 14. Jahrhundert das älteste ihm bekannte
Zeugnis von dieser Belustigung an. Für das Alter dieses
Spiels zeugt auch seine Verbreitung nach Norden. Doch scheint
es, soweit ich hier in Dänemark habe erfragen können, nicht
nach Island gedrungen zu sein; die hiesigen Isländer meinen,
dass ihr Volk dies Spiel gar nicht kenne, ich habe auch vergeblich
danach in 0. Davidssons Skemtanir gesucht. In Dänemark
und Norwegen, wahrscheinlich auch in Schweden, ist
es aber unter verschiedenen Benennungen wolbekannt.

Unter den nicht ganz wenigen Gewandtheits- und Kraftproben
, die in Dänemark, wo eine Anzahl von jungen Burschen
sich versammeln, beispielsweise unter Hirten oder bei der
Heuernte, geübt werden, ist der Katzenstriegel wolbekannt.
In meiner früheren Heimat, Westjütland, sagten wir Kattestrud
oder Kattestruddi. Der letzte Teil der Zusammensetzung entspricht
dem hochdeutschen Strauss, Streit, Kampf. Auch kann
man hören: at ryhhes hattestreng, hatteströg, hastruf, hastrug,
hastruer = Katzenstriegel ziehen; -straf, -strug dürfte sich
vielleicht an ndtsch. sich struven, hdtsch. sträuben anlehnen.
Andere Namen aus verschiedenen Gegenden sind: at tämme
stade — Ochsen zähmen; at trähhes hat — Katzenziehen; at
träklte madammens hat til vands = die Katze der Hausfrau
zur Tränke führen; gloes hat, Katzenglotzen (?); Jieste liunde,
Hunde hetzen (?).

Für die Kraftprobe wählt man gewöhnlich den Platz auf
beiden Ufern eines kleinen Bachs oder auf den Rändern eines


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