Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
23.1907
Seite: 236
(PDF, 70 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1907/0256
Einiges über die Karlsruher Mundart.

Von Albert Waag.

Sehr schön und fein klingt sie gerade nicht, die Karlsruher
Mundart, das gibt auch ein mancher zu, dem sie von früh auf
lieb und wert ist; denn sie hat des Breiten und Schlaffen
zu viel und ermangelt so des Zierlichen und Schwunghaften.
Dafür hat sie etwas Behagliches und Gemütliches, dem sich
der Eingeborene bis in die höchsten Schichten hinein gerne hingibt
, und nicht anders ist das Gepräge der heimischen Dichtung,
die sich mit Vorliebe im Alltäglichen bewegt und in glücklicher
Komik das Derbe nicht scheut — in der Mitte stehend zwischen
der gemütvollen, sinnenden Dichtung eines Alemannen wie Joh.
Peter Hebel und den allzeit lustigen Versen eines Pfälzers wie
Karl Gottfried Nadler.

Und wenn nun in diesem Jahre der Allgemeine Deutsche
Sprachverein im badischen Lande, im Herzen des
alemannischen Sprachgebiets sich zusammenfindet, wenn die alemannischen
Mundarten sich in dichterischem Gewände der Festversammlung
vorstellen, so ist es vielleicht auch gestattet, dass
die Hauptstadt des Lands ihren Gruß entbietet, indem sie
sich in ihrer sprachlichen Eigenart vorführt. Zwar ist jede Stadtmundart
bei der gemischten und wechselnden Bevölkerung nicht
leicht zu fassen, und so zeigt es sich auch in Karlsruhe, dass in
das Südfränkische, auf dessen Gebiet die Stadt sich befindet, in
manchem das Alemannische des badischen Oberlands, in anderem
das Alemannisch-Schwäbische Württembergs hereinspielt; aber
eine gewisse Einheitlichkeit ist doch vorhanden, und wenn ich
mich unterfange, sie in wenigen Strichen zu zeichnen, so bin
ich vielleicht nicht ganz unberufen, da ich nach vorherigem je
dreijährigen Aufenthalt in Mannheim und Freiburg alsdann im
Alter von sechs Jahren nach Karlsruhe gekommen bin und dort
die ganze Schulzeit verbracht habe. Da war die Alltagssprache


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