Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
23.1907
Seite: 254
(PDF, 70 MB)
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Pfaff — Zum ländlichen Hausbau

einmal ein Brand ausgebrochen, so konnten die Leute die nächststehenden
Häuser viel besser schützen; auch beim brennenden
Hause konnten Leitern aufgestellt werden und das Wasser in
Kübeln und Eimern über das Dach geschüttet werden; denn die
Strohmasse brennt nicht lichterloh, sondern glüht nur. Wird
bei den gefährdeten Häusern das Strohdach mit Wasser getränkt
, so entzündet sich die Strohmasse nicht leicht. Beim
Ziegeldach spritzen die Ziegel infolge der Hitze weg und machen
ein Besteigen des Dachs unmöglich. Anerkannt ist es auch,
dass ein Strohdach im Winter wärmt und im Sommer kühlt.
Ferner hält ein Strohdach Regen und Schnee viel besser ab als
ein Ziegeldach.

Dies zeigt sich besonders in meiner hochgelegenen Heimat.
Die starken Winde peitschen Regen und Schnee durch die Risse
des Ziegeldachs durch. Fängt einmal der Sturm an abzudecken,
so ist Tatsache, dass • der Bauer sein Strohdach besser als ein
Ziegeldach schützen kann. Das Stroh wird durch Stangen festgedrückt
, damit ein Wühlen des Winds unmöglich ist. Beim
Ziegeldach kommt der Wind gleich unter das Dach und treibt
da sein Zerstörungswerk.

Anzeigen und Nachrichten.

Max Förderreuther. Die Allgäuer Alpen, Land und Leute. Kempten,
Jos. Kösel, 1907. 525 S. gr. 8°. 12 M.

Der rührige Verlag hat es sich in lobenswerter Weise zur Aufgabe
gestellt, die Kenntnis des oberschwäbischen Lands in jeder Hinsicht zu
fördern. Diesem Zwecke diente neben andern Werken die mustergültige
Geschichte des Allgäus von Dr. Baumann, dienten die seinerzeit (Bd. I,
266ff., III 282ff. und V 151 ff.) hier besprochenen Sagen und Gebräuche
des Allgäus von Dr. Reiser; dem gleichen Zweck dient jetzt das schöne
Werk Förderreuthers. In neun Abschnitten behandelt es das Land und
seine Entstehung, die Landschaft, das Pflanzenkleid, Wild und Weidwerk,
Denkmäler der Geschichte, die Bewohner, die Wohnstätten, sowie Klima
und Leben und Treiben in den vier Jahreszeiten. Schon diese Ubersicht
lässt erkennen, welch umfassende Aufgabe sich der Verfasser gesteckt hat.
Und trefflich "hat er sie gelöst; jede Seite zeigt den gründlichen Kenner
von Land und Leuten. Mit Vergnügen folgt man ihm auf seinen Wanderungen
im Alpenvorland wie im Hochgebirg, mag er die Eigenart der


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