Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
24.1908
Seite: 4
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von Ow-Wachendorf

Die Garnison von Breisach bestand aus 3458 Mann von den
Regimentern Baden, Kratz, Bayreuth und Marsigli, alle trefflich
ausgerüstet und „des Kaisers beste Truppen". Über 80 Geschütze
standen auf den Wällen und Munition und Proviant
war überreichlich vorhanden.

Man sieht, der Platz war trefflich ausgerüstet und für
eine Belagerung vorbereitet. Doch scheint die Oberleitung dem
Grafen Arco nicht so ganz vertraut zu haben. Wenigstens
machen drei Schreiben des Generalleutnants Markgrafen Ludwig
von Baden einen recht sonderbaren Eindruck. So heißt es in
einem Schreiben vom 8. Mai 1703:

„Damit jedoch, für den Fall der Feind ihren anvertrauten
Posten angreifen sollte, der Herr Feldmarschall-Lieutenant
nicht lange sich den Kopf darüber brechen dürfe: also gebe
ihm die positive Ordre hiemit, sich bis auf alle erdenklichen
Extremitaeten zu wehren und kein anderes Consilium oder
Resolution zu nehmen; gestalten da der Feind anders als mit
dem Degen in der Hand und über die Bresche in dessen anvertraute
Festung kommen würde, ich mit ihm keineswegs
zufrieden sein, sondern zu aller Verantwortung ziehen würde,
welche Ordre der Herr Feldmarschalllieutenant der gesammten
Garnison öffentlich ablesen wollen, damit, wenn der Allerhöchste
über ein oder den anderen Disponiren sollte, ein jeder
vom ersten bis zum letzten von der Garnison sich der Subordination
nach diesem zufolge zu richten wissen würde."

Selbst in damaliger Zeit war dieser Stil recht sonderbar
für einen Brief an einen bewährten General. Überhaupt scheint
sich Arco nicht sehr großer Wertschätzung erfreut zu haben.
Am 4. September, also schon während der Belagerung schickten
die Statthalter und Regenten Vorderösterreichs, J. F. von
Kagenegkh und Rotenberg, nach Breisach ein Schreiben, in dem
sie „Euer Excellenz weltberimlichste Dapferkeit" erwähnen,
aber doch nicht ganz überzeugt scheinen, dass er sich „bei
dieser attaquen einen unsterblichen Namen" erwerben werde.

Am 16. August 1703 rückte der Herzog von Burgund
mit 50 Bataillons, 59 Eskadrons, zusammen mit 24000 Mann
gegen Breisach vor. Unter Leitung des Marschalls Vauban


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