Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
24.1908
Seite: 7
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1908/0013
Feldmarschall-Leutnant Graf Philipp von Arco, f 1704

7

Philipp Graf von Arco, weil er als ermelter Comandant in
genanntem Breysach nicht allein immediate wieder seine
gehabte ordentliche Instruktion und darüber praestirte Aid als
all zu bekannter Kriegsartikul, sondern zu mahl auch und absonderlich
wieder höchst gnädige des kaiserl. Generallieutenants
hochfürstliche Durchlaucht ■ inserinotu positive ordre vom
16. Februar und 28. Mai verwichenen Jahres, Inhalt: daß er
sich nämlich bis auf den letzten Blutstropfen zu wehren gehabt,
gehandelt und die behörige Gegenwehr und die äußeren Werk
und contreescarpe mal apropos allzufrüh verlassen, nach dem
kaiserl. Leopold, artikels Brief art. 43, daß besagter mit
dem Schwert vom Leben zum Tod hingerichtet und dessen
Güter bis auf ein Quart, so zur Bestreitung der Kriegsrechts
Unkosten reservirt wird, von dem kaiserl. Fisco
appraehendirt".

Dies war für Arco ein schwerer Schlag, eine große Mutlosigkeit
bemächtigte sich seiner. Seine militärische Ehre
war verloren, an eine Vollstreckung des Urteils allerdings
glaubte er nicht5. Er sandte einen Kapuziner zum General
von Thüngen und zum Grafen Königsegg mit der Bitte, den
Termin der Exekution zu verlängern, da er Briefe geschickt
habe an den Markgrafen von Baden, nach Aschaffenburg und
an den Kaiser. Zu seiner großen Bestürzung erhielt er indes
eine abschlägige Antwort. Thüngen ließ ihm sagen, es sei
keine Hoffnung auf Verlängerung, noch weniger fürs Leben.

Nun fügte sich Arco still und gottergeben in sein
Schicksal, bat Marsigli und seine andern Feinde um Verzeihung
, empfing die Sakramente und schloss mit dem Zeitlichen
ab.

5 Uber die letzten Stunden des Grafen Arco gibt es drei sehr gute
Berichte:

a) die Hauschronik der Kapuziner in Bregenz mit einem Eintrag des
P. Markus Jakob, damals Guardian des Klosters.

b) Der Bericht des Kaspar Boch, damals Lizenziat und Ortspfarrer
zu Bregenz. Abschrift davon im Fürstl. Waldburg-Wolfegg-Waldseeschen
Archiv in Wolfegg.

c) Die oben erwähnte Chronik im Reichsfreiherrlich von Owschen
Archiv zu Buchholz.


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