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Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
24.1908
Seite: 19
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Schloss Winterbach im unteren Glottertale

19

Lehenschafft, Eigenschafft vnd Manschafft, zins, väll vnd
andern gerechtikeiten vorbehalten"18.

Als Ruland Schenk auf den Wald nach Breitnau zog, kam
das Schloss an Balthasars Sohn Konrad und dann an den
Junker von Dormentz. Vielleicht war dies Hans Jakob v. D.,
der mit Dorothea Widergrün von Stauffenberg verheiratet
war und die Burg auf Neuen Windek besass, vielleicht aber
auch Hans Oswald von Dormenz, der mit Ursula Strauß vermählt
war. Ihre Stammburg hatten die Duerrmenzer im
Oberamt Maulbronn, nämlich die Burg „Löffelholz" bei Dürrmenz
. Im Wappen führten sie einen goldenen Ring mit rotem
Stein auf blauem Grund, ebenso als Helmzier19.

Einmal hatte der Pfarrer im Glottertal dem Junker Dormenz
seine Magd „abgedingt" und hierüber geriet dieser nun
in solche Wut, dass er drohte, er wolle den Pfaff erschießen.
Der Pfarrer ging voller Angst auf das schwarzenbergische
Amt zum Herrn Martin von Rechberg und klagte ihm seine
Not. Dieser befahl nun seinem Vogt im Untertal, dem Blattmann
, er solle dem Junker, der damals auf dem Schloss
Winterbach sich aufhielt, des Pfarrers wegen den Frieden
mit dem Stab gebieten. Nur ungern machte sich der Vogt
auf den Weg, denn mit dem Dormenzer war nicht gut Kirschen
essen. Er traf den Junker vor dem Schloss auf der Fallbrücke
und gebot ihm den Frieden.* Aber da kam er gerade
recht. Der Schlossherr fuhr den armen Vogt an und sagte
ihm dermaßen die Meinung, dass dieser, ohne vom Stab und
seinem Amt Gebrauch zu machen, sich entfernte und sich
niemals wieder blicken ließ20.

Nach den Dormenzern kam das Schloss an Mathias Marx,
der auf Winterbach starb. Das Stift bekam als Sterbfall sein
Ross. Er hatte eine Schwester zu Endingen und diese glaubte
nun, sie werde erbsweise das Gut bekommen. Aber hiergegen
erhob Eustach Tegelin Einsprache und zeigte, dass das
Schloss Winterbach ein alt adlig Mannslehen und kein Kunkellehen
sei, dass also keine Frauen hier Erbrecht hätten. So

bekam also er am 23. November 1541 das Gut zu Lehen und die

*

Schwester des Marx musste sich mit der Fahrnis begnügen21.

18 Zeitschr. 21. 19 Kindler.

20 AK. 21 Ebenda.

2*


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