Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
24.1908
Seite: 21
(PDF, 69 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1908/0027
Schloss Winterbach im unteren Glottertale

21

ker überhaupt nicht mehr jagen dürfen. Denn Sebastian
war „ein gar scharpffer" Junker und dem Winterbach gar
gram. Jedesmal, wenn er das Schlösslein mit seinem Turm,
Ringmauer und Graben erblickte, ärgerte er sich und sagte
oft, wenn nur das „Storckhennest" da drunten hinweg wäre.
Uber alles im Tal habe er zu gebieten, nur über dies Storckhennest
nicht24.

Am 11. September 1566 verkaufte Junker Tegelin im
Beisein des Junkers Pankraz von Stoffeln und des V. 0.
Hauptmanns Mülheimer, dem „frommen vnd vesten Valentin
Weißbecken25 genannt Zeck" für 2000 fl. bar seine Behausung
Winterbach, „so ein freyer Edelmannssitz vnd von
loblicher Stifft sant Margrethen zue Waldkirch ein recht Erblehen
ist, welches vff knaben vnd döchtern dienen soll vnd
mag, mit aller seiner zuegehörd, nemlich Haus, Burgstal,
Wassergraben, Scheuren, Stadel, Bomgarten, Ackern, Matten,
Holtz, Veld, mit sampt allem dem, das von alters her dazue
gehört"26.

Valentin Weißbecke war von . Stockach herüber gekommen
. Er wohnte ständig auf Winterbach im Gegensatz
zu seinen Vorgängern, die sich meistens zu Freiburg usw.
aufhielten und gewöhnlich einen Meier auf das Gut setzten.

Die Leute rühmten ihm nach, „er sei ein gar gutter
Junker gewesen". Schon der Umstand, dass er sich stets im
Glottertal aufhielt, musste ihn den Bauern näher bringen,
als einen solchen Freiburger Patrizier, der nur einmal zur Jagd
oder sonst für einige Wochen aufs Schloss kam. Aber trotz
seines leutseligen Wesens wusste er doch seine althergebrachten
Rechte zu behaupten, was folgender Vorfall beweist:

Einst bekam sein Meier, Hans Laub27, mit einem Föhrentäler
Bauern Streit, und die beiden schlugen einander herum
„in dem grienen" (auf den Wiesen) unten am Glotterbach.

2i AK. 25 Zeitschr. 21.

28 Er gab 1592 dem Stift Waldkirch als Entschädigung hierfür soviel
von seinen eigentümlichen Gütern, als der Kaufschilling für Winterbach
betrug (2000 fl.), frei auf und ließ sie sich als Mannlehen wieder
zurückgeben.

27 Dieser Laub war scheints ein streitlustiger Kamerad, denn bald
darauf bekam er mit einem Fassdaubenmacher Händel, wofür dann beide
5 fl. Frevel zahlen mussten.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1908/0027