Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
24.1908
Seite: 31
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Schloss Winterbach im unteren Glottertale

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Junker Gut das freie adlig Manngericht des Stifts besetzt
und dabei über adlige und andere stiftische Untertanen geurteilt
. Also mit den Schwarzenbergern habe das Gut Winterbach
nichts zu schaffen. Zudem zahle der Junker seinen Sterbfall
für jedes Haupt, das auf dem Gut sterbe (8 fl.), an das
Stift. Das Gut sei im Untertal auch besonders ausgemarkt.
Seine Bewohner seien im Gegensatz zu den Schwarzenbergischen
Untertanen von jeglichen Fronen frei. Dass sie zu
keiner der vier Talvogteien gehörten, beweise schon der Umstand
, dass die Winterbacher stets ihre Toten selbst zu Grabe
trügen und bei den Kreuzgängen, wo jeder Vogt seine Leute
besonders stelle, auch das Gut Winterbach seine Leute besonders
zu dem Pfarrherrn stelle.

Wie dieser langwierige Prozess ausging, wissen wir nicht.
Jedoch scheinen die Amtleute doch wenigstens teilweise gesiegt
zu haben, denn 1622 bittet Georg Wilhelm Streitt um
das Jagdrecht auf Winterbach und 1656 sein Sohn Rudolf
Streitt um die niedere Gerichtsbarkeit auf diesem Gute.

Als einer von den vier Söhnen des verstorbenen Junkers
Balthasar Gut, nämlich Johann Valentin Gut, mündig geworden
war, übernahm er das Gut Winterbach. Er geriet mit
der Gemeinde Föhrental in einen lange währenden Streit wegen
„des Grüns vnderhalb der winterbachischen Mühlin im vnderen
Glotterthal", der endlich 1614 (14. Juli) durch den Obervogt
von Reinach und den Amtmann Merz zu Waldkirch von Seiten
des Junkers, und durch den von Sikingischen Anwalt Colino
von Seiten der Föhrentaler, auf einem Augenschein dahin geschlichtet
wird, dass „Zeichen gesteckt vnd Gruben gemacht
worden, wornach der Platz gegen dem Glotterbach bis hinab
an den Thalweeg dem Junker gehören, vnd in dißem Bezirk
den Thalweeg hinauff zur Vehrenthaler Allmendt vnd Waldung
der dortigen Gemeind ein Weeg zum Trib vnd Trab ausgezeichnet
werden solle"36.

Im Jahre 1619 verkaufte Johann Valentin Gut das Schloss
Winterbach an Georg Wilhelm Streitt von Immendingen,
der damals erzherzoglicher Rat und Regimentsmitglied der
V.-O. Lande und seit 1602 mit Johanna von Beiern vermählt
war. Sein gespaltenes Wappenschild zeigt links in Blau einen

30 Zeitschr. 21.


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