http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1908/0048
42
Dietzel
Hlg. § 52, 4 mit mhd. Matzen durchschlagen, zusammenhängend):
s. auch Fischer, Wb. I 1178 unter „Platz"), s ploot (mhd. Hat)
das Blatt, die Zeitung; footo (mhd. vaden) Faden: snooid (mhd.
snabeT) Schnabel; sooIj (mhd. schal) Schale, aarsods Eierschalen,
9 soolz mite eine Schale Milch; icoo& (mhd. wase) Wasen, Rasen.
§ 5. In Künzelsau (Bauer S. 375) scheint für mhd. a
auch offener p-Laut zu stehen; ebenso gibt auch die Mergth.
0/A. B. S. 139 lerggs, hggss Gras, Hase an. In Wachbach erscheint
nur vor r offenes gg.
fggrz (mhd. varn) fahren; ggrs (mhd. ars) podex; khggrst
(mhd. karst) Karst; pggrt (mhd. hart) Bart; pggrz (mhd. barn)
Barn; swggrts (mhd. sivarz) schwarz; hggr (mhd. gar) gar.
swuurdm Schwärm (wie Tb.) wird immer seltener. Hlg.
§ 247, 2 erklärt uu aus gg <( a infolge Einwirkung des w
wie in wuu (mhd. waa) wo.
§ 6. In einzelnen Wörtern hat sich für oo alte Kürze a
erhalten. Dieselben sind zum Teil bereits § 1 angeführt; es
handelt sich dabei um nicht recht mundartliche Begriffe.
Kürze mit Qualitätsveränderung des a -zu o, wofür die Tb.
Ma. zahlreiche Beispiele bietet, ist im großen ganzen unserer
Ma. fremd. Nur wenige, aus der Unbetontheit im Satze leicht
erklärbare, o-Formen kommen vor.
oni (mhd. anhin) dorthin; besonders gern gebraucht Jei(p)
oni, max tast oni Ichamst mache vorwärts, beeile dich; teuu
ooni wohin? Jchoni neben Jchguni kann ich, tes Moni net aa no
tud(nd) das kann ich nicht auch noch tun. Jckot gehabt (aus
mhd. md. gehät), u-eer riet wil hat Jchot häufig gebrauchte
Redewendung, wenn jemand etwas Dargebotenes ausschlägt;
olivori albern, sai net ohvdri (aus ahd. alatvdri mhd. ahvaere);
Itsoxt gesagt.
Dann steht noch o in den mit -bach (ma. boox) zusammengesetzten
Ortsnamen: waxpox, studpox, apf Jpox, holapox, lantapox,
ridpox Wachbach, Stuppach, Apfelbach, Hollenbach, Laudenbach
, Riedbach.
Mit ursprünglichem o hat sich o <^ mhd. a zu gu gewandelt
in nguxl (mhd. nagel) Nagel (vielleicht aus der Verbindung
hgumer und nguxl). Für eine bindende Schluss-
folgerung hinsichtlich der Zeitfolge der Lauterscheinungen
mag dieses isolierte Beispiel nicht hinreichend sein.
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1908/0048