Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
24.1908
Seite: 45
(PDF, 69 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1908/0051
Die Mundart des Dorfs Wachbach

45

§ 9. Gedehnt erhält dieser e-Laut einen ^-Nachklang;
der so entstandene Diphtong ist am besten dem englischen in
„garne", „say" usw. zu vergleichen.

leicd (mhd. legen) legen; heiwd (mhd. heben) heben; heiwa
mit leicd, dTthiint heiwd Pate werden; rei<& (mhd. regen) regen,
de§r riirt si unt reict si nimi der rührt sich und regt sich
nicht mehr; Jceicd 1. (mhd. gegen) gegen, Iceica kidnd entgegen
gehen; Jceicd(n)t (mhd. gegenäe) Gegend, Jdeisr (mhd. gleser)
Gläser; eist (mhd. esel) Esel; Metel (mhd. liege!) Kegel, dazu das
verb. Jcheicfo oder khuxld; kweinfl (mhd. geicenen) gewöhnen; pleitr
(ahd. Uetir pl.) Blätter; tseild (mhd. zeln) zählen, fdrtseild erzählen
; viel gehört wird:

„i teil tr epos fdrtseild
fon tr altd peüd
ivans JcJid cpiird hat
ngg khgu"si khaani seile."

teind (mhd. denen) dehnen; seimd schämen; seimsti net
schämst du dich nicht? Und als Antwort ist zu hören: „i hop
mi dmgl nei"drd Iceltd kseimt awr si is net fgul ii'grtd"; sleict (ahd.
slehit) schlägt; seiet sagt: peit badet; neiel (ahd. negili) Nägel;
weit (zu mhd. waten) Weed, Pferdeschwemme (Kluge S. 416);
weiß (mhd. wedel) Wedel; meino das Vieh beim Ackern treiben;
eiivi (mhd. eben, vgl. Paul § 43 Anm. 3) eben, Ebene (Flurname
); eimds (mhd. ameize u. a. s. Kluge S. 12) Ameise; tretet
trägt: Meid klagt; jeict jagt; meilt mahlt; lereipt gräbt.

§ 10. Das jüngere (mhd.) Umlauts-e ist mit germ. e zusammengefallen
; es ist wie dieses bei erhaltener Kürze offenes
§, bei Länge geschlossenes ee. Dieses Umlauts-e findet sich
vor manchen Doppelkonsonanten, die in ahd. Zeit noch den
Umlaut aufgehalten haben; vor Deminutivendungen und in
Fällen, wo der Umlaut erst später analogisch entstanden ist.
(Vgl. Braune § 27, Paul § 40.)

tuntrslgcti (s. F i s c h e rWb. donner schleicht ig zu Donnerschlag ?
oder -schlächtig — artig) verflucht, verdammt, dann zur Steigerung
t§§r hat mi son tuntrslgcti frtsgrnt; smecti (mhd. smahtec)
schmächtig d smectis mentld; itfnm§cti ohnmächtig; trecti trächtig;
nect Nächte; p§c pl. zu poox Bäche; sgete Sächlein; pelc pl. zu
poölic Balg; TchelwU Kälblein; kheltdrd (mhd. Jcclter, kalter) Kelter
(auch Flurname), ivels (mhd. welscfi) welsch, tgg wert mr leants


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1908/0051