Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
24.1908
Seite: 69
(PDF, 69 MB)
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Einige Ortsneckereien im Markgräflerland

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Schildbürgerstreich der Fischinger besingt, dabei besonders die
damals führenden Persönlichkeiten, den Vogt voran, aufs Korn
nehmend; eine Fischinger Frau wusste mir zu berichten, ihr
Großmütterli habe dies Lied in einer Neujahrsnacht (1825 oder
1826) in Binzen singen hören. Allgemein ist dafür noch bekannt
die Weise: „Ich bin der Doktor Eisenbart." Bruchstücke
vom ganzen Liede konnte ich noch entdecken, aber beim Umfragen
nur zwei vollständige Strophen zusammenbringen. Die
will ich hier gleich aufschreiben; die Lücke zwischen denselben
und der fehlende Schluss sind, dem Inhalt nach, unschwer aus
meiner obigen Erzählung zu ergänzen.

Der alte Vogt von Nebelheim,

Er trinkt vom allerbesten Wein;

Er schaut des Nachts zum Fenster naus

Und sagt, es sei ein Nebel draus.

• .---- - - - - - -

Der Forster sagt, er kann nicht kommen,
Er hat das Bauchweh überkommen.
Doch, als der erste Schuss geschah,
Da war der G'vattermann schon da.

Übereinstimmend mit Haffner schreibt von Leutrum über
Egringen: „üise Inwohner werden von ihren Benachbarten
Eggringer Lämmer betittelt, woher eigentlich dises derivire
ist mir nicht bekannt". So hochdeutsch wie der alte von Leutrum
schreibt Halfner freilich nicht, er sagt Lämmle, oder die
Egringer selber und ihre Nachbarn sprechen Lämmli, dagegen
findet er die Namenserklärung bei der Ironie S. 99.

Über Wintersweiler (Filial von Mappach bei Egringen)
weiß von Leutrum etwas ganz besonders Schönes : „Die Wintersweiler
werden jnsgemein die Welschen genennet, weilen sie so
gern den rothen wein trinken, gleichwie auch die benachbarten
Franzosen ehedessen den rothen dem weißen wein praeferiret
und aufgekaufft haben; anitzo gehen zwar unsere vicini gallj
mehr dem weißen nach, gleichwohlen müssen die zu Wintersweiler
ihren alten Übernahmen behalten." — Durchs Engental
hinter geht man nach Wintersweiler. So sagen die Leute heute
noch oft, vwenn sie diesen Weg nach Wintersweiler machen:
„Mer gange ins Welschland." —

Zum Schlüsse möchte ich noch zwei Übernamenreihen notieren
, welche die beiden Orte Märlä (den Fischerort am Rhein,


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