Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
24.1908
Seite: 76
(PDF, 69 MB)
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Anzeigen und Nachrichten

großen schriftstellerischen Tätigkeit einen neuen Denkstein eingefügt
hat.

Wenig bekannt und geschätzt war bisher Boßharts Chronik
von Wintertur, die hier gleichfalls zum erstenmal im Druck erscheint
. Das über die Zeit von 1185 bis 1532 sich erstreckende
Werk ist um deswillen so wertvoll, weil ihr Verfasser als ein
ebenso ruhig denkender wie ehrlich und sachlich schreibender
Chronist sich erweist. Er besitzt nicht die Größe und Weite
des Blicks wie Bullinger, aber auch nicht solche einseitige Leidenschaftlichkeit
; er versteht fesselnd zu erzählen und bereichert
namentlich die Geschichte und Reformationsgeschichte Winter-
turs mit neuen Kenntnissen und Gesichtspunkten. Er hatte
von 1507 an eine Reihe von Jahren zu Freiburg im Breisgau
studiert und im Hause des Gerichtsschreibers Meister Ulrich
Frauenfeld, eines hoch angesehenen Mannes, Aufnahme gefunden,
war dann Priester geworden und von 1515 etwa bis 1525
Pfründebesitzer auf dem Heiligenberg bei Wintertur, bis er sich
der Reformation zuwandte. Ihr hing er mit Eifer, Hingebung
und wahrer Überzeugung an, doch hielt er sich frei von Leidenschaft
und Schmähsucht gegen die Altgläubigen, wie dies aus
vielen Stellen seiner Chronik deutlich hervorgeht, die ein ebenso
schönes Zeugnis seines frommen, gottesfürchtigen Gemüts wie
seiner schlichten Wahrheitsliebe und unparteiischen Berichterstattung
ist.

Die Ausgabe der genannten drei Chronikwerke trägt durchaus
das Gepräge jener gediegenen Wissenschaftlichkeit, Sorgfalt
und Sachlichkeit, die wir an den Veröffentlichungen der
schweizerischen Historiker gewohnt sind.

Freiburg i. Br. P. Albert.

A. Ckroust, Chroniken ber Stadt Bamberg. Erste Hälfte. Chronik des
Bamberger Immunitätsstreits von 1430 bis 1435. Mit einem
Urkundenanhang. Nach einem Manuskripte von Th. Knochenhauer
neu bearb. und herausg. (Veröffentlichungen der Gesellschaft für
fränkische Geschichte.) Leipz., Quelle & Meyer, 1907. Lex. S°.
LXXII, 368 S. JL 15.

Der Historische Verein zu Bamberg hat in den Jahren
1849 — 50 schon einmal eine „Quellensammlung für fränkische
Geschichte" zu veranstalten unternommen, die aber trotz vielversprechender
Anläufe über einige wenige Bändchen nicht


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