Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
24.1908
Seite: 81
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1908/0091
Die preussischen Werber im „Leimstollen"

zu Leutersberg.

Eine Episode aus dem siebenjährigen Kriege
von J. Ph. Glock.

Das Preußenland, das vor der Besitznahme von Schlesien
immerhin noch in den Anfängen seiner Machtentwicklung stand,
war zu klein, um König Friedrich II. seine Soldaten zu liefern.
Der langwierige siebenjährige Krieg war einer der blutigsten, den
die Weltgeschichte kennt. Die jahrelang fortgesetzten Feldzüge
und die zahlreichen Schlachtfelder forderten so viel Menschenleben
zum Opfer, dass die Landeskinder nicht ausreichten, die
Lücken auszufüllen, welche die Gefallenen und Verwundeten jeder
Schlacht aufs neue in die stolzen Regimenter gerissen hatten.
Was hier das Vaterland im engern Sinne nicht zu leisten
vermochte, das brachte die Werbetrommel zustande, die in
allen deutschen Gauen fleißig und mit Erfolg gerührt wurde,
wo immer das Regiment der geistlichen oder weltlichen Landesherren
keine feindselige Stellung gegen die friderizianische
Politik eingenommen hatte. Auch in Süddeutschland hatten
die preußischen Werber ihre „Bureaus", wie sie amtlich hießen,
errichtet. Im benachbarten Württemberg waren Heilbronn
und Göppingen, Reutlingen und Ulm bevorzugte und. ergiebige
Standquartiere. Hier war die Kriegslust jener oberdeutschen
Bauernsöhne noch lebendig, die im Anfang des 16. Jahrhunderts
der Werbetrommel des Soldaten-Jörg (Georg von
Frundsberg) zu seinem denkwürdigen Römerzug bis unter die
Mauern der Engelsburg mit siegreicher Begeisterung gefolgt
waren. Dass auch in der Südwestecke des Reichs, in der
alten Markgrafschaft, während des siebenjährigen Kriegs
preußische Werber ihr Handwerk ausübten, und in der Herrschaft
Badenweiler jahrelang ein „Bureau" unterhielten, dürfte

Alemannia N. F. 9, 2. g


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