Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
24.1908
Seite: 101
(PDF, 69 MB)
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Schloss Winterbach im unteren Glottertale

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und dessen Gläubigern (z. B. der Freifrau von Gleichenstein,
der Obervögtin Brenzinger und andern) nicht als rechtsgültig
anerkannt, und es entstand nun zwischen ihnen und dem
Großherzoglichen Fiskus ein Rechtsstreit, der 1833 damit
endete, dass letzterer an erstere den Gutserlös von 32650 fl.
herauszubezahlen hatte56.

So war das Rittergut Winterbach in bürgerliche Hände
gekommen.

Benedikt Werber war der Sohn des Salmenwirts in
„Ättene" (Ettenheim). Er hatte die „Post" in Kenzingen
gekauft, weshalb er auch einfach „der Posthalter" genannt
wurde.

Er begann alsbald auf dem Gute zu bauen. Das alte
„Wasserhaus" oder „Burgstal", in dem der Kleinbrodt gewohnt
hatte, war ein großer Bau; der erste Stock aus Hausteinen
, der zweite aus Riegelwerk bestehend. Daneben stand
das sogenannte Rebhüsli, in dem einige arme Leute wohnten.
Werber ließ das Schloss niederreißen, den Schlossweiher zuwerfen
und die dabei befindliche Baumschule entfernen, so
dass jede Spur des ehemaligen Herrensitzes heute völlig verschwunden
ist. Gegenüber dem früheren Schloss baute er
dann sein Wohnhaus, das er später noch verlängerte. Es ist
dies der heutige Schlosshof, ein zweistöckiger Bau mit langen
Fensterreihen. Ebenso baute er auch die unter Kleinbrodt
abgebrannte Scheuer und 1835 auch die Mühle wieder auf
und ließ sich auch die Genehmigung zur Errichtung einer
Sägemühle geben57. 1834 hatte der neue Gutsherr bereits
über 45000 fl. auf seinem Gut Winterbach verbaut58.

Um das Geld für seine ewigen Bauten und Veränderungen
aufzubringen, verkaufte Werber außer der neuerbauten Sägmühle
, für die er von Maurermeister Seb. Ambs im Jahre
1841 2400 fl. erhielt, die sogenannte Buch- oder Mühlmatte,
die einst Balthasar Gut mit der Mühle um 800 fl. hinzugekauft
hatte und die darum nicht zum Dominalgut Winterbach gehörte
, seit 1828 in 12 Parzellen an 12 Besitzer (10 vom
Glotter- und 2 vom Föhrental), die sich darauf in eigenen
Häusern mit ihren Familien ansiedelten. So hatte sich ums

56 Zeitschr. 21. 57 Archiv Untertal.

58 Akten im Privatbesitz des Küfermeisters Disch im Untertal.


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