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Die Mundart des Dorfs Wachbach
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entli endlich, so entli san(d) so diensteifrig sein; t§§r is aa neb
sd entli tasrn mgust holt; wermli (sg. wgrmld) Würmchen pl.;
kraitsrli Kreuzerlein, stikte Stückchen.
Erhalten hat sich ch in tox doch (wie in Tb. Hlg. § 130,
2 Anm.).
Vor schwerer Konsonantenverbindung ist ch geschwunden
in:
pustaaivd (mhd. buochstap) Buchstabe; UriiM kriegst.
Mhd. h.
§ 83. Mhd. h (germ. h) wird im Anlaut wie nhd. als
schwacher Hauch gesprochen.
heiivl (mhd. hebet) Hebel; haspl (mhd. haspel) Haspel;
hoowd (mhd. haben) haben; hanfld (mhd. handeln) handeln.
Fest geworden ist dieser gehauchte Einsatz in haatehs
Eidechse („Anlehnung an Hag, Hecke" s. Kluge S. 90), how&
oben, hund unten (aus „hie(r) oben", hie(r) unten").
Für himp§§r (mhd. hintber) Himbeere hört man auch
impeer.
§ 84. Im Inlaut zwischen Vokalen ist mhd. h geschwunden,
in fl§§ Flöhe, ngg (mhd. nähe) nahe; frsid („mhd. versihen,
Partizip zu mhd. sihen", Hlg. § 132) „keine Milch mehr
gebend" ti Ichim is frsid südnd pliiwd.
1) Sehr oft aber ist inlautendes h auch als c, x geblieben
. Meist mag die auslautende Form, die ch hatte, über
die inlautende den Sieg errungen haben. In der Schriftsprache
dagegen richtet sich der Auslaut meist nach dem Inlaut:
„sah" (mhd. sach) und „sehen". Auf den alten Stand lassen
noch schließen nhd.: „rauh" und „Rauchwerk", „Höhe" und
„hoch"; „fliehen" und „Flucht"; „schmähen" und „Schmach";
„ziehen" und „Zucht".
seecd sehen Itseecd gesehen, sie dmggl gu sieh einmal an!
kseec3 geschehen, Inf. u. Part.; shsict es geschieht (daneben
auch see, Jcsee, ~ksee)\ h§§cdr höher, h§§c Höhe; truuxd (mhd.
truhe) Truhe; tsiied (mhd. ziehen) ziehen, iiwdrtsiicdr Überzieher
, stiif'ltsiicdr Stiefelzieher; ßic (mhd. vihe) Vieh (als
Schimpfwort; im eigentlichen Sinn fid), fiicdr, iir rintfiiedr.
sidpiiel Schönbühl, zum Pfarrdorf Rot gehörender Weiler (alt
Sconebuhel) der schöne Bühl, Hügel, M. O./A. B. S. 714).
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