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Die Mundart des Dorfs Wachbach
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Jcrgupf (mhd. kröpf) Kropf; forum (mhd. krump) krumm;
Maat (mhd. Jcleit) Kleid; kneect (mhd. kneht) Knecht.
tsekd (mhd. zecken) necken; stikl (mhd. stickel) Stickel, Stecken,
ungehobelter, grober Mensch; akr (mhd. acker) Acker, dn akr
tsakdrd; smakd (mhd. smacken) schmecken.
Ohne Aspiration im Anlaut findet sich das weitverbreitete
kukuk Kuckuck; ferner kukumdrd (aus lat. cucumis) Gurke;
kakd (aus lat. cacare); kukd (mhd. kucke, franz. coque) Düte;
s. auch 0. Philipp § 41.
Anlautendes g (hd. k) vor Liquidis und w ist den verschiedensten
Maa. eigen (s. Follmann A. S. 22, unter k).
Auch Wachbach bietet hiefür Beispiele; kringl Ringel; krap
Rabe erklärt sich wol aus Krähe (mhd. kräfwej). Unrichtig
ist die Erklärung bei Hlg. § 131 Anm. 1 (s. Literar. Zentralblatt
1899 S. 630).
§ 115. In schwer sprechbaren Konsonantenverbindungen
fällt k:
werti (mhd. werctac) Werktag; spetakl Spektakel; tringkelt
Trinkgeld.
§ 116. k bleibt im Auslaut (s. auch bei g).
kstgungk Gestank; tgungk (mhd. danc) Dank; pgungk (mhd.
band) Bank; krgungk (mhd. kranc) krank, krengk (mhd. krenke
Schwäche) in kriic ü krengk! starker Fluch; w§rk (mhd. toerc)
Werk, d lugrkte kleineres Gut; welk (mhd. weh) welk; apdteek
Apotheke.
Nasale.
Mhd. m.
§ 117. Der labiale Nasallaut m, der zu den gut erhaltenen
Lauten gehört, ist in unserer Mundart an- und inlautend
geblieben.
mang Mange; mantl Mantel; stridmd Strieme; khamild
Kamille.
Anorganisches m infolge falscher Wortabteilung liegt vor
in dem Flurnamen metsls§§ Etzelsee, entstanden aus ii kid nuf
m etsls§§; tow m etsls§§ (s. § 105); volksetymologische Deutung
mag diese falsche Trennung begünstigt haben.
Geschwunden ist m in arfl Arm voll, Demin. erfdlß, pl.
erfl; n kantsd arfl fol plu9m9.
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