Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
24.1908
Seite: 158
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Anzeigen und Nachrichten

Karten wurden, nebenbei bemerkt, im vorigen Jahre (1907), wie Tagesblätter
zu melden wussten, von einem Londoner Buchhändler nicht weniger
als 1215000 M. geboten!

Im gleichen Jahre 1507 gab aber Walzenmüller auch ein Buch
heraus, Cosmographiae introductio, das als Einführung (introductio)
in das Verständnis jener Weltkarte (cosmographia) dienen sollte, und das
den Namen Amerika nicht nur zum erstenmal enthält, sondern auch zu
begründen und zu rechtfertigen sucht. Es ist nun gewiss sehr verdienstvoll
, dass die Wiedergabe dieser Schrift im Faksimiledruck in der obengenannten
Sammlung Aufnahme gefunden hat, wodurch zugleich in würdiger
Weise das 400jährige Gedächtnis des ersten Erscheinens derselben
gefeiert wird. Auch bildet sie gewissermaßen ein ergänzendes Seitenstück
zu zwei anderen Stücken derselben Sammlung, dem deutschen
Kolumbusbrief (Nr. 6) und dem Bericht Amerigo Vespuccis an Lorenzo
de Medici über seine Reise nach Brasilien in den Jahren 1501/02 (Nr. 9).

In der Einleitung (29 Seiten) verbreitet sich der Herausgeber, der
seine Arbeit dem verdienten Wiener Mäzen Hans Grafen Wilczek zum
70. Geburtstag widmet, über die Entdeckung Fischers, über das Gymnasium
Vosagense, jene gelehrte Gesellschaft in St. Di6, aus deren Schoß
jene Veröffentlichungen erstanden, über Walzenmüller und seine gelehrte
Tätigkeit selbst, und endlich ausführlich und überzeugend über die (7)
verschiedenen Redaktionen der Cosmographiae introductio. Die Faksimilereproduktion
ist nach einem ganz in unserer Nähe, in der Bibliothek von
Schlettstadt befindlichen und aus der Bücherei des Beatus Rhenanus
stammenden Exemplar angefertigt. Einiges in der Schrift stammt freilich
nicht von Walzenmüller selbst, sondern von andern, ihm an Bedeutung
übrigens nicht gleichkommenden Mitgliedern des genannten Gymnasium
Vosagense, so das vorausgeschickte Distichon (S. 1) und das Dekastichon
(S. 2) von Jo. Basinus Sendacurius, der auch die Übertragung des Reiseberichts
ins Lateinische besorgte, von Matthias Ringmann (Philesius) eine
Widmung an Kaiser Maximilian I. (S. 3) sowie ein längeres Gedicht auf
denselben (S. 40).

Der Text besteht aus zwei Teilen: erstens einem geographischen
Kompendium, der Cosmographiae introductio im engern Sinn, zweitens
aus der Beschreibung jener in ihrer Bedeutung von Walzenmüller weit
überschätzten vier Reisen des vermeintlichen Entdeckers des vierten Erdteils
— womit zunächst immer nur der Südkontinent gemeint ist —, den
„quatuor Americi Vespucii navigationes".

Zum Schluss gebe ich die beiden wichtigen und so folgenreichen

lasse. Unterdessen ist er mir doch noch einmal begegnet. Im Totenbuch
der Münsterpfarrei ist nämlich am 12. Juni 1665 eingetragen:
Susanna Walzenmüllerin dr. Conradi Thomae geweste haußfraw sepulta
fuit duobus comitantibus.


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