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Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
24.1908
Seite: 159
(PDF, 69 MB)
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Anzeigen und Nachrichten

159

Stellen nach dem Faksimile wieder, p. 25: . . . quarta orbis pars (quam
quia Americus invenit, Amerigen, quasi Americi terram, sive Ameri-
tam nuncupare licet) . . . und p. 30: ... quarta pars per Americum
Vesputium . . . inventa est, quam non video cur quis iure vetet ab
Americo inventore sagacis ingenii viro Amerigen quasi Americi terram
sive Americam dicendam, cum et Europa et Asia a mulieribus
sua sortita sint nomina.

Freiburg i. Br. Hermann Mayer.

Richard Andree. Votive und Weihegaben des katholischen
Volks in Süddeutschland. Braunschweig, Vieweg, 1904.
XVIII u. 191 S., 34 Tafeln 4°. 12 M., geb. 13,50 M.

Mit geringem Aufwand an Zeit und Geld lassen sich heute noch im
eigenen Lande Entdeckungsreisen machen, Reisen in „dunkle Weltteile",
in die Gebiete der Volksüberlieferungen. Wer solche Wege einmal gegangen
, den wird stets nach neuen verlangen, denn es ist unendlich reizvoll
, gerade das wirklich kennen und verstehen zu lernen, was uns in
nächster Nähe umgibt und den mit dem nötigen Forschersinn Begabten
so wundersam anblickt. Uns hier im Schwarzwald führt jeder kleine
Ausflug vorüber an Zeugen uralter Entwicklungsgeschichte. Die Holzhäuser
der Bauern sind doch nur die Endergebnisse einer endlosen Weiterbildung
der menschlichen Wohnungen. Die Volkstracht birgt neben
neueren städtischen Überkommnissen Reste der alten Bekleidung. An
sonniger Halde schreitet unser Fuß über Totenbretter und in Wallfahrtsund
Feldkapellen finden wir in Menge die Weihgeschenke — Arme,
Beine, Augen, Ohren, ganze Körper von Wachs und Holz, blecherne
Kinderlöffel, gemalte Abbildungen, Krücken, Ketten, Kleidungsstücke,
Getreideopfer — Zeugen des uralten Opferbrauchs. Wer kein „Sonntagskind
", nicht mit Verständnis und Forschungsgeist begabt ist, der geht
achtlos vorüber, oder spottet über das Unverstandene. Zum mindesten
ist ein guter Führer nötig, gerade wie bei den Bergfahrten, der Wege
zu weisen und zu bahnen versteht, der uns auf die rechte Stelle führt,
um die Aussicht in die sonnenbeglänzte Ferne zu genießen. Ein solcher
Führer ist Richard Andree immer gewesen, und wem es beschieden
ist, noch im siebzigsten Lebensjahr seines Führeramts so treulich und
erfolgreich zu walten, wie er es mit dem genannten Buche getan, dem mag
man Glück wünschen. Die Opfergaben im Altertum und in der Neuzeit
waren bisher noch nicht im Zusammenhang bearbeitet, sondern nur gelegentlich
behandelt worden. Insofern ist es Neuland, das Andree hier
mit Erfolg beackert. Wenn er auch den Gegenstand keineswegs erschöpft,
so hat er doch mit Hilfe seiner Gattin Frau Marie geb. Eysn, der auch
das Buch gewidmet ist, eine sehr reiche Sammlung zusammengebracht,
die nun immer als Grundlage dienen wird. Wie sehr der Brauch, Weihegeschenke
als Wunsch-, Dank- und Sühnegaben an heiligen Stätten zu


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