Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
24.1908
Seite: 168
(PDF, 69 MB)
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von Ow-Wachendorf

Stumpf von Schweinsberg, sowie die Frau seines Bruders
Erhard24 waren beide verwandt mit jenem Sebastian I. von
Ehingen, der 1544 als Erbe der Rechberg die reiche Herrschaft
Schwarzenberg mit Elzach, Suggental und Glotterbad
an sich gebracht hatte. Dieser starb 1559 durch die Hand
seines eigenen Sohns und Sebastian IL parricida, der ihm
als Waldkircher Freivogt nachgefolgt war, ließ sich die
schlimmsten Greuel und Frevel gegen das Stift zu Schulden
kommen und brachte die ganze Gegend in Unruhe und Aufregung
. Dessen Schwiegersöhne Hans Raphael von Reischach,
Klaus Wernher von Kippenheim und Hans Konrad von Sundheim
wollten oder konnten nicht dagegen einschreiten; zudem
erschienen sie dem Stift nicht als begehrenswerte Nachfolger
in der Freivogtei. Dieses richtete vielmehr seinen Blick auf
den neuen Buchholzer Nachbarn, der, als Verwandter der
Ehingen, mit einem Schein von Recht das Erbe des Frevlers
hätte antreten können.

„1561 Octava Corporis Christi erschien unser günstiger
Junkherr Melchior von Ow und sein Gemehl Ottilia von
Ehingen zu Waldkirch und hat Melchior in der Probstei, sein
Ehegemehl aber in des Schaffners Haus zu morgen gegessen.
Er hat sich um die Drittayl vertragen und angehalten ihm
künftige Dienstbarkeit zu erlassen, da er entlichs vorhabe
einen festen Sitz gen Buochholz zu bawen um gen seinen
Vetter den Herrn Sebastianen die Stüfft besser zu schützen,
welches ihm dann ohntunlich sein werde." Sodann: „Es sind
die Ausständigen Drittayl verblieben, dieweil wir besorgen
müssen, wenn wir ihn hart anlegen würden, wir meistens in
anderweg, etwan in der Markgrafschaft, da er der Landvogt
und die Stüfft ihr bestes Einkommen hat, ergelten. Zumal
wann er der Stüfft Freyvogt werde."25

Aus allen diesen Plänen wurde indessen nichts. Sebastian
II. von Ehingen starb 1567. Sein Lehen, durch Vatermord
verwirkt, wurde von Osterreich eingezogen. In die

24 Magdalena, Tochter des Veit von Wernau und der Gertrud von
Ehingen.

25 Buchholz: Prozessakten.


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