Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
24.1908
Seite: 174
(PDF, 69 MB)
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174

Schwarz

Dem Pfarrer Vetterlin in Eggenstein will es nicht gefallen
, dass die Gemeinde nach gehaltenem Gottesdienst, wenn
was auszumachen sei, ins Wirtshaus laufe; auch will er dem
Lehrer nicht erlauben, die Leichenpredigt zu halten, weil er
meinte, derselbe trüge in derselben absurde Dinge vor. Die
jüngere der beiden Hebammen wurde garrula et investitu sordida
(geschwätzig und in den Kleidern unreinlich) befunden und
deshalb bestraft.

Die weltlichen Ortsvorgesetzten von Graben sind mit
ihrem Pfarrer nicht zufrieden, er sei ihnen zu „schläfrig und
halte mit dem Lehrer-gute Freundschaft, die nächtliche Frequentierung
des Schulhauses komme der Gemeinde sehr verdächtig
vor".

In Söllingen klagt Pfarrer Waag wegen des nächtlichen
Spielens in den Wirtshäusern.

Die 1739 er Visitation bietet nichts Bemerkenswertes.

Bei der 1740er Visitation hat man in Knielingen darüber
Beschwerde zu führen, dass der Pfarrer „oft in die Städte und
anderswo reisete" und dass die Schule sehr schlecht besucht
werde.

In Linkenheim wünscht man, dass die Vesper zeitlicher
anginge wegen des zu großen Mangels an Licht in der Kirche.

Die Gemeinde Graben „wünscht sich keinen bessern
Pfarrer, weil er sich in allen Stücken so geändert, dass keine
Klage mehr über ihn zu führen sei".

In Berghausen wird besonders getadelt, dass die Jugend
während des Gottesdienstes die Ochsen auf die Weide treibe.

Das Protokoll der 1742 er Visitation enthält einige geschichtliche
Aufzeichnungen, weshalb wir näher auf dieselbe
eingehen werden.

In Mühl bürg finden wir den soeben ernannten Pfarrer
Johann Daniel Schlotterbeck, geb. 1721 in Karlsruhe, wo sein
Vater fürstlicher Hofrat war; er studierte zuerst daselbst auf
dem Gymnasium (Durlach!), bezog 1736 die Universität Tübingen
und machte 1740 sein Examen. Seine Hauptarbeit ist,
„wegen denen Papisten und Calvinisten zu vigilieren". Das
Pfarrhaus wurde um das Jahr 1720 erbaut aus Kollektengeldern;
vorher hatte Mühlburg keinen eigenen Pfarrer, sondern wurde
von Knielingen aus mitversehen. Der Gottesdienst wurde vorher
meistenteils in einem Wirtshause abgehalten. Von 1720 an


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