Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
24.1908
Seite: 175
(PDF, 69 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1908/0189
Ortsgeschichtliche Mitteilungen aus der Umgebung von Karlsruhe 175

hatte der Ort dann eigene Pfarrer, nämlich 1720—1721 Israel
Ludwig Gebhardt, der jetzt in Blansingen amtiert, 1721 bis
1732 Christian Hallbusch, welcher seines Dienstes entlassen
wurde und nun in Duiiach als Privatmann lebt. 1732—1735
Andreas Laurenz Mayer, so jetzt zu Eggenstein ist. 1735 bis
1740 Friedr. Joachim Kieffer, der nun Diakonus in Emmendingen
ist. 1740 —1742 Paulus Amberger, nunmehr zu Langensteinbach
.

Als Lehrer finden wir den Schulmeister Pauli, der wegen
seines hohen Alters die neuangeschaffte Orgel nicht schlagen
und auch sonst der Jugend nicht mehr recht vorstehen kann.
Es wird deshalb von den Ortsvorgesetzten gebeten, ihm als
Adjunkt den Schulkandidaten Georg Keller von Staffort beizugeben
. Außer einer neuen Orgel (vielmehr nur ein Positiv)
für 76 Gulden sind 1742 auch zwei „mittelmäßige" Glocken
von der Gemeinde angeschafft worden.

Ein Schulhaus existiert um diese Zeit (auch das ganze
18. Jahrhundert hindurch) in Mühlburg nicht; der Lehrer hält
in seinem eigenen Hause Schule und erhält dafür von der Gemeinde
einen Mietzins.

Die Gemeinde besteht aus 51 evangelisch-lutherischen Haushaltungen
, 9 römisch-katholischen und 4 reformierten (Calvi-
nisten). Juden sind keine da.

In Graben wird Beschwerde darüber geführt, dass Kaspar
Dieffenbacher sich immer noch in einem alten Keller des abgebrannten
Schlosses nebst einem seiner Kinder aufhalte, seine
Erau und die übrigen Kinder aber bei seinem Schwiegervater
seien. Auch lebe gedachter Dieffenbacher wie ein Heide, indem er
seiner Frau mit Ermorden, dem Schultheiß aber mit Brand gedroht
habe, so dass niemand mehr sich getraue, ihm etwas zu sagen.

Die Kirche zu Graben wurde 1706 neu aufgebaut, nachdem
sie (1689) von den Franzosen eingeäschert worden war;
es befinden sich darin im Jahre 1742 manche Grabsteine, welche
den im benachbarten Philippsburg verstorbenen evangelischlutherischen
Offizieren gesetzt worden waren. Glocken sind es
drei, eine,von 11 Zentner, eine von 5 Zentner und eine von
80 Pfund. Auf der mittleren stehen die Namen des Amtmanns
Kemling und des Pfarrers Obermüller und anderer Personen.
Die kleinste wird nur in Kriegszeiten, wenn die andern geflüchtet
sind, geläutet.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1908/0189