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Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
24.1908
Seite: 187
(PDF, 69 MB)
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Ortsgeschichtliche Mitteilungen aus der Umgebung von Karlsruhe 187

In Blankenloch finden wir 1751 endlich ein schönes,
neues Pfarrhaus auf der Stelle des alten erbaut. Wegen des
hier herrschenden Aberglaubens bz. der Heilung des Viehes
wird immer noch Klage geführt: „dergleichen Liederlichkeiten
würden heimlich praktiziert."

Die Stadt Karlsruhe selbst wird nicht in den Bereich
dieser Visitationen gezogen; sie erhielt gesonderte Kirchen- und
Schulvisitationen; nur 1747 wurde davon eine Ausnahme gemacht
. Über die Kirche daselbst sagt das Protokoll: „Das
Kirchgebäude ist im Jahre 1722 aus Kollektengeldern aufgeführt
, bald hernach mit wol harmonierenden Glocken, auch
mit einer schönen Orgel von der Gemeinde und von der gnädigen
Herrschaft aber mit recht zierlichen Bekleidung und kostbaren
Vasis sacris versehen worden. So bedächtlich aber dieses
in starken Steinmauern stehende Gebäude angegeben worden,
so äußerten sich doch nach und nach bei angewachsener Gemeinde
mancherlei Fehler, welche man vorher ohnmöglich einsehen
könne. Die Mannessitze auf den Emporgestellen sind
gar unbequem. Die Weibsleute haben nicht Platz genug, und
wenn neu ankommende sich melden, weiß man ihnen keinen
Sitz anzuweisen. Die Schuljugend kann dem Prediger nicht
ins Gesicht sehen, ist auch weit von der Orgel entfernt, kann
demnach der Choralgesang nicht, wie es sein sollte, geführt
werden. Die Kanzel ist so gesetzet, daß dem Prediger die
Zuhörer auf dem Rücken und zu beiden Seiten so nahe stehen,
dass, wenn sie ihm mit ausgestreckten Armen nicht gar erreichen
, doch die mehrsten derselben ihm, wenn er redet, in den
Mund hinein sehen können. So ist auch um den Altar fast
kein Raum, wo nur die Gevatterleute bei der Taufe, noch viel
weniger aber in denen Kinderlehren, die dahin eigentlich gehörige
stehen mögen."

In Eggenstein sieht es 1747 schlimm mit den Gemeindegebäuden
aus; wo der Lehrer wohnen muss, „sieht es elend aus".
Die Schule hält er im Rathaus, „und zwar in der untern Stube",
„wo die Nachtwächter auch ihren Aufenthalt nehmen". Schultheiß
ist Georg Jakob Schmidt, Anwalt Joh. Florian Neck.

Nach 1751 ist es hier im Bauwesen nicht anders geworden
.

In Graben wird 1748 auf die Frage, ob noch ein anderes
Dorf dazu gehöre, zur Antwort gegeben:


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