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Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
24.1908
Seite: 189
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Ortsgeschichtliche Mitteilungen aus der Umgebung von Karlsruhe 189

tungen daselbst „hielten sich Adel bescheidener und den Kirchenordnungen
gemäßer als die reformierten". Das bezeugen auch
Bürgermeister Joh. Jak. Kummer, Gerichtsmann Jos. Phil.
Schneider und Gemeindsmann Joh. Jak. Bernhard Specht.

1748 kam hierher als Pfarrer Ernst Japhet Sachs, Sohn
des Rechnungsrats Eberhard Heinrich Sachs in Karlsruhe.

Bezüglich der Sonntagsheiligung sagt das Protokoll von
1749, „die meisten Unordnungen kämen her von denen aus
Karlsruhe und von denen Zünften, die sich an keine Ordnung
bezüglich der Feiertage wollen binden lassen". Über den
Lehrer wird in diesem Protokolle sehr geklagt; „er überlasse
die Schulkinder gar oft seiner Prau und gehe anders wohin,
entweder zur Gartenarbeit oder zum unnötigen Trinken. Auch
versehe er die Uhr nicht, wie es sein soll, sondern lasse dieselbe
durch ein Mägdlein manchmal richten, dass man sich vor
den Fremden schämen müsse".

Nach Ruß he im hat man im Jahre 1749 wegen des
Hochwassers nicht gelangen können, weshalb in diesem Jahre
keine Visitation war. Hier folgte 1751 auf Pfarrer Rheinberger
der in Monock in Oberungarn geborene Pfarrer Johann
Szuhani. 1748 wurde geklagt, „dass es zu Zeiten bei den Ehemännern
wegen der hier liegenden Soldaten viel Argwohn gäbe".

Im 1747er Protokoll finden wir folgende bemerkenswerte
Notiz über die Kirche in Rüppurr: „Die Kirche ist sehr schlecht,
und wäre eine Reparation umb so mehr zu wünschen, da diese
Kirch an der Straß lieget, und von denen ungleicher Religion
zugethanen auch ungleich, meistenteils aber zur Unehre unseres
Glaubens beurteilt wird. So ist auch dieses Gebäude mancher
in der Nacht vorbeyschwermenden böser Leuthe Muthwillen
ausgesetzt, so daß man die Fenster sorgfältig mit Läden verwahren
muß, und weilen das Dorf eine Viertelstunde davon
liegt, keine Vasa sacra noch Bekleidung darin über Nacht zu
lassen sich getraut." . .

Dagegen ist hier 1746 ein schönes neues Schulhaus mit
einem Türmlein darauf erbaut worden, worin die Betstunden
gehalten werden, damit die Leute nicht so weit in ihre Kirche
laufen müssen. Das Pfarrhaus ist ein altes Bauernhaus.

Im Jahre 1751 starb zu Rüppurr der Pfarrer Paulus Arnberger
, welcher lange Jahre hindurch die beiden Pfarreien
Rüppur und Wolfartsweier versehen hatte. An seine Stelle


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