Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
24.1908
Seite: 196
(PDF, 69 MB)
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Boesser

sich auch eine Hauptschleuse, durch die das Gelände bis nach
Malsch hinauf unter Wasser gesetzt werden konnte.

An der Johannesbrücke treffen die alte Linie von 1707/08
und die neue von 1734 zusammen. Von hier aus läuft eine Kette
von Verschanzungen südwestlich auf Ettlingenweier zu, während
eine zweite, hakenförmig zurückgreifend, bis in die Gegend des
heutigen Staatsbahnhofs Ettlingen reicht und ihre Fortsetzung
in einzelnen noch nördlich der Stadt gelegenen Schanzen findet.
Eine genaue Festlegung ist hier unmöglich, da die Pläne nicht
übereinstimmen und Reste nicht mehr vorhanden sind. Noch weiter
nördlich finden sich auf einem 1740 gezeichneten Rüppurrer Gemarkungsplan
noch einige Sperrschanzen, die aber wol erst dem
Kriegsjahr 1735 angehört haben, in dem, wie später zu erwähnen
sein wird, Prinz Eugen seine „Inundation" noch erweiterte und
bis in die Gegend von Schwetzingen ausdehnte.

Von dem Punkte östlich Ettlingenweier, wo der Beierbach
aus dem Gebirge heraustritt, folgte nun die neue Linie der
Richtung der alten und führte als Verhack auf die Höhe des
Kreuzelbergs hinauf, wo sie nun wieder in die noch vorhandene
Schanzenlinie überging, die bis zur Schöllbronner Straße reicht.
Auf dem westlichen Abhang des Gebirgs liegt hinter ihr eine
kleine geschlossene Redute ohne Geschützstände, also wol nur
ein Beobachtungsposten, dicht an der Schöllbronner Straße vor
ihr, jetzt fast ganz durch Unterholz und Gestrüpp verdeckt,
eine große fünfseitige Schanze.

Sehr interessant sind die nun folgenden, auf sorgfältigen
archivalischen Studien beruhenden Berechnungen über die unmittelbaren
und mittelbaren Kosten des Linienbaus, die sich,
abgesehen von dem Bodenwert des benutzten Geländes, z. B. für
Baden-Durlach auf rund 190000, für Baden-Baden auf 467 000 M.
stellten.

Das stattliche Werk der Ettlinger Linien hat die Hoffnungen,
die man darauf gesetzt hatte, nicht erfüllt, ebensowenig, wie
1703 die mittlere und 1707 die Stollhofen-Bühler Linie. Zwar
übernahm kein geringerer als der greise Prinz Eugen 1734 den
Oberbefehl am Rhein und nahm am 27. April sein Hauptquartier
in Waghäusel. Aber von den 80000 Mann kaiserlicher und
Reichstruppen, deren Aufstellung beschlossen war, hatte er, teilweise
infolge ungeschickter Verzettelung der Streitkräfte durch
den Markgrafen Ferdinand Albrecht von Braunschweig-Bevern,


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