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Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
24.1908
Seite: 201
(PDF, 69 MB)
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Das Haigerlocher Stadtbuch von 1551

201

Mittwoch nach St. Michaelstag von 1457 (also 6 Wochen vor
der in das Pergamentbichle eingetragenen Beschreibung) von
den damaligen Oberamtleuten der österreichischen Herrschaft
Hohenberg ein Exemplar der uralten von der Stadt Haigerloch
wohl hergebrachten Privilegien, Statuten, Herkommen
etc. in das Archiv zu Rottenburg mitgenommen worden sei".

Aus 2 glaubte also der Verfasser schließen zu müssen,
dass ein älteres Stadtbuch als das von 1457 existierte und erblickte
dieses in dem unten mitgeteilten.

Dies ist nur möglich, wenn die Originalität des mir vorliegenden
Exemplars bestritten wird, dessen Schrift sicher
der Mitte des 16. Jahrhunderts angehört. Aber abgesehen von
den äußern Merkmalen ist an der Zahl 1551 festzuhalten:
Am letzten Juli 1551 vertragen sich Joh. Niki aus von Hohen-
zollern als Herr von Haigerloch und die Stadt, „nachdem sich
von wegen gemachter pollicey Ordnung spän vnd mißverstandt
zu getragen". Diese „Läuterung" bildete die Grundlage des
neuen Stadtbuchs, indem eine ganze Reihe von Bestimmungen,
teils endgültig festgelegt, teils der Stadt anheimgestellt wurden5.
Auch wird in dem Urbar von 1547 ein Hans Fuchs als Stadtschreiber
genannt6. Nach all dem ist unser Denkmal sicher
in der zweiten Jahreshälfte von 1551 entstanden.

Der Abdruck ist genau nach dem Original, nur die Interpunktion
wurde geändert. Einige Schwierigkeit macht die
Anwendung des U-Bogens, der bisweilen als solcher, dann aber
auch als Quantitätszeichen dient. Die Schreibung ist im allgemeinen
noch konsequent, nur dort, wo der Schreiber über
die phonetische Wiedergabe schwankt, herrscht Unsicherheit:
so erscheint der volkstümliche „au"-Laut, der sich noch durch
das ganze Pergamentbüch]e durchzieht, wol gerade so oft
als ä oder vor Verdopplung des folgenden Konsonanten (welches
hier doch wol von der Konsonantenhäufung in der Schreibung

5 Vgl. Kopie in der Stadtregistratur Haigerloch. Ich glaube mit Rücksicht
auf den Raum eine Gegenüberstellung der beiden Urkunden unterlassen
zu können, zumal ich vielleicht später einmal Gelegenheit nehme, diese
„'Läuterung" bekannt zu geben.

6 Alt Haigerloch, S. 29.


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