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besuchende Person; besuchen f. (heimsuchen); sich betrinken f. (sich ansaufen
); betrunken f. (bsoffe); Bremse f. (Radschuh); daher, deshalb f.
(wege dem, wegem seile); darben f. (Not, Hunger leiden); derb f. (grob,
rauhbautzig); dicht f. (dick: das Holz, Korn steht d.); dichten f. (Reime
machen); Drohne f. (Imke): edel f. (fürnehm, nobel, wäh); Einfluss f. (er
gilt nix); Eiter f. (Matere), aber eitere; empor f. (in die Höh, überse;
doch Borkirche); sich empören f. (ufstehen); Erde in Erdreich, sonst nur
Bode; Februar als Feber, Hornung im Aussterben; Flasch als Flasche,
sonst auch Gutter; flehen f. (bettle, angehe); Fleiß in Fleiß haben;
„fleißig, fleißig" Gruß an Arbeitende; Flügel allgemein; Flur f. (im Haus
duss); Fluss nur als Krankheit, sonst Bach, Wasser; fühlen nur in Gfühl
(gspüre, angreife, anlange); gebühren (in: dem gebührt . . ., doch meist
ghert...); gedeihen f. (g'rate; diege = geräuchert); Gefäß f.( Gschirr): Geiz
nur in Geizteufel,-wurm; geizig selten (kühl, schäbig, engg'äxt, d.i. mit enger
Achse); gemein nur in hundsgemein, sonst im Sinn von volkstümlich, im sittlichen
Sinn dafür wüescht; Gerichtsvollzieher als amtliche Bezeichnung angenommen
, scherzweise Gsichtsverzieher; Gerücht f. (es is e Gsäg gange):
Getreide f. (Koare); gierig selten, meist ruechig (wer recht gierig ist, heißt
Ruech); Gießkanne f. (Sprenzkante); Gurke f. (Gugumre); Hälfte gebräuchlich
und ohne Synonymum; Halle f. (Leichenhaus, sonst fehlt Sache); Harm und
härmen f. (sich grämen selten, meist sich verelende); harren f. (warten);
Heft Schulausdruck, sonst vom Griff und von der Nase; herbei f. (her,
herda); Himmelfahrt üblich; Hohn f. (Spott); höhnen f. (verhohnakle,
spotte, foppe); Hügel f. (Anhöh, als Flurname Bühl); hungern f. (Hunger
haben); Januar als Jener; Jauche f. (Lache); Imbiss f. (Brotesse, in der
Stadt auch Vesper); irr f. (verruckt, meist narret, er isch aus'm Zuig
naus komme); Jugend kommt vor; J. hat koi Tüged u. ä., sonst junge
Leut; Kahn f. (Schiff, Schiffle); kehren von der Stube, Gasse usw., auch
auskehren (das Kehret); Kiefer f. (Fohre); Kleister f. (Bapp); klimmen
in „er kä guet klimme, i bi klömme (nur Inf. und Part. Prät.), sonst
hätze; Kluft f. (Hohlgass); klug f. (gscheit); Knöchel f. (Knode); Krätze
f. (Ausschlag, Suirle, er isch schäbig; lieben f. (gern haben, liebenswürdig
= mägig); Möbelwagen nur in der Stadt, sonst kein Bedarf; Mund in
Mundstuck, sonst Maul; Mus stets als Mues, nie Brei; Mut f. (Kurasch,
Schneid); naschen f. (schlecke; für naschhaft glüstig); Neffe f. (Bruderssohn
, auch Vetter; Geschwisterkind und dritter Kind für Cousin); öffnen
f. (aufmache); Peitsche f. (Goisel); Pferd f. (Gaul, Ross); plötzlich f.
(zmal); prüfen f. (probiere); Pumpe f. (Gumper); pumpen f. (gumpen);
Schulter selten, meist Achsel; Schwiegersohn und -tochter f. (Tochtermann
und Söhne = Söhnin); Spottvogel (spöttischer Kerl); Stecknadel f.
(Glufe); Talg f. (Unschlick); Täsche, Roisdäsche u. ä., auch Sack (Hosesack
); tätig f. (schaffig); Taugenichts f. (Tuniguet, Tagdieb); Teich f.
(Weiher); teuer — lieb f., nur vom Preis neben kostspielig; Topf f.
(Hafe); trauen f. dafür zsäme ge(be), in der Stadt kopeliere; Trauung f.
(Heirat, Hochzeit , in der Stadt Kopelatio); trefflich f. (richtig); Trieb
nur in: er hat koin Trieb zur Arbet; Trunkenbold f. (Lump, Schnapslump
, Nasskittel = wer gern nass futtret, Alttucher — wer alles vertrinkt
und darum lauter altes Häß anhat); Tünche f. (Kalch); um —
willen f. (dir z'lieb, wegen deiner oder dir, wegem seile; Vormund f.
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