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Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
24.1908
Seite: 253
(PDF, 69 MB)
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Die verlorene Inschrift vom Rheintor zu Breisach 253

Der Bau von Neu-Breisach schritt rasch genug vorwärts.
Nach Vaubans Baubeschreibung vom 24. August 16984 sollten
für die neue Festung auch Materialien niedergelegter Werke
von Breisach verwendet werden. Neu-Breisach erhielt, ehe es
noch gebaut war, Rechte und Privilegien zuerteilt, um auch
eine rasche Besiedelung des Orts zu erreichen5. Erst als man
so auf französischer Seite einen Ersatz für das Verlorene gewonnen
zu haben glaubte, erfolgte endlich die Übergabe
Breisachs an die Österreicher.

Der Zustand der Festung entsprach aber ihrem alten Rufe
nicht mehr. Markgraf Ludwig von Baden, der berühmte Feldherr
, unterzog sie in diesen Jahren — es muss innerhalb der
Zeit von 1700 bis 1703 gewesen sein —, einer Besichtigung.
Dem Grafen Harrsch, dem spätem Kommandanten von Freiburg,
teilte er damals seine Meinung mit, dass er „diesen Platz
(Breisach) wegen seiner großen Weitläufigkeit, augenscheinlichen
Ruins der Werke . . . und der besorgenden Gewalt des Rheins
nicht aestimierte"6.

Schon 1703 ward Breisach nach kaum begonnenem Kampfe
wiederum den Franzosen überliefert. Der Kommandant Graf
Arco ist wegen der schmählichen Preisgabe der Festung zu
Bregenz enthauptet worden7. Aber Frankreich blieb nur bis
zum Ende des Kriegs im Besitze von Breisach. Der Friede
von Rastatt und Baden gab es 1714 den Österreichern zurück.
Diese übernahmen Breisach mit der Absicht, nunmehr keine
Kosten sparen zu wollen, um es wiederum zu einer Festung
ersten Rangs zu erheben.

Die Notwendigkeit neuer Befestigungsanlagen ergab sich
schon aus der veränderten strategischen Lage, in welcher sich
Breisach nun befand. Als es unter Ludwig XIV. fortifikatorisch
ausgebaut worden war, war es in einen engen Zusammenhang
mit dem linken Rheinufer gebracht worden, wo das Fort
Mortier als Brückenkopf den Abschluss der Gesamtanlage nach
Westen hin bildete. Jetzt war der Rhein wieder die Grenze

4 Im K. u. k. Kriegsarchiv.

5 Ordonnances d'Alsace I S. 274.

6 K. u. k. Kriegsarchiv.

7 Vgl. Ow-Wachendorf, Alemannia, N. F. 9, oder Zeitschr. der
Gesellsch. f. Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde
von Freiburg ... 24, 1908, S. 1—11.


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