Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
24.1908
Seite: 264
(PDF, 69 MB)
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264

Michael

sind aber keine Spuren von Eisenklammern oder dergleichen
zu bemerken, mit denen die Tafel befestigt gewesen wäre, und
ebensowenig hat man den Eindruck, als ob hier einmal Buchstaben
eingegraben waren. Die Oberfläche dieses rechteckigen
Felds unterscheidet sich in der Beschaffenheit der Quadersteine
, aus denen sie besteht (es ist Dolerit aus dem Kaiserstuhl
), überhaupt in garnichts von der Oberfläche der übrigen
Gebäudeteile".

Aber nun könnte man fragen, ob das immer so gewesen
sein muss. Dazu mag zunächst bemerkt werden, dass aus den
Akten des Gemeinderats zu Breisach über die erwähnte Ausbesserung
des Rheintors im Jahre 1887 klar hervorgeht, dass
das rechteckige Feld damals gar nicht berührt worden ist. Die
Arbeiten bezweckten im wesentlichen nur die Beseitigung der
Schäden am Dache des Giebels und an den obersten beiden
Kolossalfiguren. Außerdem wurde der eigentliche Toreingang,
welcher, wie es heißt21, seit der Entfernung der Brücke vermauert
war, wieder freigelegt. Aber dies alles geschah ohne
Anwendung eines Gerüsts. An dem umrahmten Felde kann
also 1887 nichts verändert worden sein, denn es ist ohne
Gerüst garnicht zu erreichen.

Wir können aber sozusagen durch eigene Beobachtung den
Zustand des umrahmten Felds noch um etwa 100 Jahre weiter
zurückverfolgen, wenn wir nämlich bei dem für Breisach verhängnisvollen
Jahre 1793 verweilen, welches die Beschießung
und Zerstörung der Stadt durch die Franzosen brachte. Das
Rheintor blieb erhalten, aber nicht ganz unversehrt. Der fehlende
Kopf einer der gefesselten Gestalten, die Schäden an der
Herkulesfigur, an den Umrahmungen der beiden Medaillons,
werden wol auf das Jahr 1793 zurückzuführen sein. . Mit
größerer Gewissheit lässt sich dies aber noch von den zahlreich
erhaltenen Kugelspuren behaupten. Hierbei fällt es nun auf,
dass auf dem umrahmten Felde sich eine Spur findet, welche
den übrigen vollkommen gleicht, nämlich ein tieferes, kreisrundes
Loch in der Mitte und ringsherum durch Abbröcklung

21So bei Kolb, Lexikon von dem Großherzogtum Baden, 1813,
I S. 152, wo übrigens die Verse „in das vorige Jahrhundert" verwiesen
werden. Die Abbildung bei Clor er, Breisach, 1883, zeigt noch das zugemauerte
Rheintor.


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