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Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
24.1908
Seite: 279
(PDF, 69 MB)
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Weitere Hallstattgrabhügel (Löhbücke) bei Ihringen 279

Knochenbau, lag genau von Osten (Haupt) nach. Westen auf
einem Brett von 2,50 m Länge und 0,67 m Breite. Unter
dem Brett zogen quer durch zwei je etwa 95 cm lange und
15 cm breite Querleisten. Das Längsbrett scheint an beiden
Längskanten etwas aufwärts gebogen, so dass seine Oberfläche
in querer Richtung leicht konkav ausgehöhlt erscheint. Seine
Holzfaserung geht in der Länge, die der Leisten quer dazu.
Das Brett besteht aus Laubholz und zwar wahrscheinlich aus
dem Stamme der Waldbuche2.

Das Skelett ruhte auf diesem Sargbrett in Rückenlage, mit
dem Scheitel etwa 30 cm vom oberen Rand ab, das Gesicht
sah leicht nach rechts, der linke Arm war gestreckt, der rechte
etwas gebeugt, so dass die Hand auf dem rechten Schenkel
lag. Reiche Beigaben waren dieser, wie man sehen wird,
weiblichen Leiche mitgegeben worden. Da sass um jeden
Vorderarm hart unter dem Ellbogen ein mächtiger Armring aus
Holz. Die beiden Ringe sind völlig gleich, dunkelbraun, ohne
Verzierung. Es sind tonnenförmige, massive Reifen, 5^5 cm
breit; der Querschnitt würde ein Kreissegment darstellen, also
X; die Innenseite ist völlig glatt und gerade, die
äußere gleichmäßig rund gewölbt, die Mitte ist 18 mm dick;
die lichte Weite beträgt 59 mm. Solche Ringe sind ja aus
dieser Zeit nicht selten, die hiesige Sammlung hat einen etwas
kleineren aus Schreibers Nachlass, ebenfalls von Ihringen oder
Gündlingen stammend; in der Nordschweiz, im Elsass und anderen
Orten kamen eine ganze Anzahl zum Vorschein. (Vgl.
Wagner, Korrespbl. d. Westdeutsch. Zeitschr. VII, 1888,
S. 209.)

Am linken Ohr sass ein kleiner Ohrring, ein federnder,
offener, schmuckloser Bronzereif (vgl. Abb. 2), 16 mm groß, an
der dicksten Stelle gegenüber der Öffnung 3 mm dick, die freien,
einander fast berührenden Enden verjüngen sich auf die Hälfte.
Der Querschnitt des Reifs ist viereckig, eine Kante sieht nach
innen. Auf der andern Seite des Kopfs fand sich vom andern
Ohrring keine Spur (der Kopf hatte darauf gelegen).

In der Halsgegend kamen folgende Reste eines Halsschmucks
zum Vorschein (Abb. 2):

2 Ich danke Herrn Privatdozenten Dr. Kniep für die liebenswürdigerweise
vorgenommene Untersuchung der Holz- und andern Reste.


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