Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
24.1908
Seite: 290
(PDF, 69 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Public Domain Mark 1.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1908/0308
290

Fischer

Nässe arg zerstörend gewirkt: man fand verkohlte Reste eines
Bretts, auf dem die Knochen lagen, die aber zu mürben
Stücken zerdrückt waren. Längs des Skeletts lagen zahlreiche
Scherben auf jenem Brett, teils Einzelscherben, teils zu einem
roten Topfe (Z 17) gehörig, der wieder (wie aus einzelnen
Stücken hervorgeht) die „übliche" Bowlenform besitzt. Eine
wieder zusammensetzbare solche Bowle (Z 18), 17 cm hoch,
21 cm breit, stand zu Füßen des Skeletts, bei ihr ein kleines,
schwarzes Schälchen, so dass genau die Abb. 3 des früheren
Berichts zu wiederholen wäre. Diese Bowle ist jedoch wieder
glatt, rot, mit Spuren schwarzer Ringbänderbemalung.

So lagen also acht Bestattungen in diesem Hügel, alle
ziemlich ärmlich. Eine Bevorzugung einer bestimmten Lage ist
so wenig wahrzunehmen wie früher.

Ergebnisse.

Als wichtigstes Ergebnis aus dieser neuen Grabung ist
wol das Auffinden von Brandgräbern anzusehen, die bisher bei
Biringen fehlten, während Wagner ein solches bei Gündlingen
auffand. Ich versuchte, möglichst genau die gegenseitige Lage
von Brandgrab und Erdbestattung festzustellen, da ja gerade
dieser Wechsel für chronologische Fragen so wichtig ist, wie
Schumacher4 zeigt. Ich kann hier natürlich nicht auf diese
Frage im einzelnen eingehen, möchte aber hervorheben, dass
obiger Bericht die Angaben Schumachers völlig bestätigt.

Zunächst muss ich hier eine irrtümliche Angabe aus meinem
früheren (I.) Bericht verbessern. Ich wurde durch einen sehr
liebenswürdigen brieflichen Hinweis des Herrn Direktor Schumacher
darauf aufmerksam gemacht, dass in jenen Grabhügeln
(meines I. Berichts) doch sicher nicht alle Bestattungen spät-
hallstättisch seien. Meine eigenen neuen Erfahrungen und vermehrtes
Vergleichsmaterial lassen mich jene frühere Angabe
als irrtümlich erkennen, außer den späthallstättischen Prachtgefäßen
sind zahlreiche Gefäße älterer Form vorhanden, zu
Schumachers älterer Hallstattperiode gehörig.

Dass diese ältere Periode hier in Ihringen vorhanden war
— sie hat Leichenbestattung, nicht Verbrennung —, zeigen nun

4 Vgl. Schumacher, Zur prähistorischen Archäologie Südwestdeutschlands
. Fundber. a. Schwaben VI, 1898, S. 21 und VIII, 1900, S. 44ff.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zgb1908/0308