Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 465
Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften [Hrsg.]
Zeitschrift der Gesellschaft für Beförderung der Geschichts-, Altertums- und Volkskunde von Freiburg, dem Breisgau und den Angrenzenden Landschaften
24.1908
Seite: 299
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Samuel Israels Glück wüuschung zur Vermählung Walter Rettichs 299

Stellungen seitens der Katholiken21, am 3. April seiner „verlassenen
haushaltung, amptsgeschefft und grossen auffsatz". Eingehende
Nachsuchungen in Basel, Bern, Luzern, Solothurn,
Zürich, vielleicht auch Innsbruck, würden das Bild Rettichs wol
vervollständigen. Da er mit der Negoziierung des genannten
Bündnisses in die große Politik eingegriffen hat, würden sich
solche Nachsuchungen schon lohnen, auch abgesehen von dem
Interesse, welches Rettichs Erlebnisse psychologisch darbieten.

Das Merkwürdigste ist wol, dass er 1620 den Weg in
seine alte Kirche zurückfand, noch dazu unter Anleitung eines
den Kapuzinern nicht gerade befreundeten Ordens22. Die Jahrbücher
der Schlettstadter Jesuiten atmen, wo sie von der gelungenen
Bekehrung Rettichs sprechen, stolze Befriedigung:
War doch ein geschickter Agent der protestantischen Partei,
welchen sein früherer Orden bei der guten Sache nicht hatte
festhalten können, durch sie vom Irrtum seines Wegs zurückgeführt
worden! Ob ganz freiwillig? Nach was für Erlebnissen
? Ob diesmal für die Dauer — denn über sein Ende
haben wir noch nichts gefunden — ? Mit solchen Fragen
nehmen wir vorläufig von Rettich Abschied.

21 „Hab auch verners verstanden das von Solothurn auß meiner
persohn sehr nachgestelt würdt."

22 Geny, Jahrbücher der Jesuiten zu Schlettstadt und Rufach
1615—1765, I 25. „Duodecim fuerunt, qui abiurata haeresi cum Ecclesia
in gratiam redierunt. Inter illos notissimus per Alsatiam, Austriam,
superioremque fere totam Germaniam apostata (Gualterus Rettich), qui
cum quatuordecim annis in Capuccinorum ordine egisset, magni scandali
tiansfuga, inde ad acatholicos Basileenses et Helvetios migravit, totidemque
annos in stipendiis plurium baereticorum principum, liberarumque civi-
tatum transegit." — „Iuris peritia, perfidia linguarum, pluriumque gentium
ac morum cognitio, commoda acceptaque eius ministeria reddiderunt. Ubi
vero extremis Ecclesiae temporibus ruinam et periculum labefactae Ecclesiae
vidit, Deo conscientiam permovente indoluit, se militem eversionibus, se
socium hostilibus factionibus concitandis exitialem operam praedictis
locasse, postulatis vero apud suam Sanctitatem magnis patronis nobis pro
exomologesi et contritione primae septimanae exercitiis excitanda commen-
datus est."

20*


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