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Bastian
Isidorus.
In malis pro-
mißis rescinde
fldem: in turpi
Voto muta decre-
tum: quodincaute
fovisti ne facias.
Impia enim est
promißio, quae
adimpletur sce-
ler e.
Das nicht für euch derselbig Orden
Das solch Kleyd keinen selig mach
Es g'hört darzu ein ander sach
Heut thut jhr Gott dem Herren die Ehr
Das jhr folget S. Pauli Lehr:
Der sagt in seinen Schrifften sunst
l. Cor. 7. Das freyen besser dann leiden brunst.
Ob jhr schon hierdurch macht viel Feind /
Die euch hefftig zuwider seind:
Vnd sagen / das da sey Meineydig /
Ein Mensch der Gott also beleydig.
Wolan / laßt bellen jmmer fort /
Sie werdens nicht mit einem wort
Erweisen / das man recht dran thu /
Etwas wider Gott sagen zu /
Ja dran begieng man doppel sünd /
Wann mans zu halten sich vnderstünd
Laßt zürnen das gantz Hellisch g'schwürm /
Gott wird euch geben schütz vnd schirm /
Laßt euch nur jmmer hin verketzern /
Es g'schicht doch nur von losen Schwätzern.
Müst jhr schon hören hinderwertz
Vil schmach, nachreden, schimpff vnd schertz
So seit nur vnerschrocknes muhts
Auß Feindes Mund geht nie nichts guts.
l. Sam. 27, 7. Achib hat euch sicher zu leben
Zu Ziklag gute wohnung geben /
Nemlich Colmar die b'rhümbte Statt
In schütz euch auffgenommen hat /
Deren Gott jhr barmhertzigkeit
Belohnen woll zu seiner zeit.
Thut jhr was eim Christen gebürt /
Ewr G'wissen habt jhr wol saluiert.
Auß eins grimmigen Wolffes Orden /
Seit jhr ein dultigs Schäfflein worden:
Auß einem Saulo frech vnd wild /
Seit jhr worden ein Paulus mild:
Auß einem Zacheo vngetrew /
Seit jhr worden ein Tobias frey /
Auß eim Verfolger Christi Herd /
Seit jhr worden sein Diener warth.
Derselbig ewer Meister gut /
Nemb euch hinfort in seine hut:
Der wöll euch stercken / festen / gründen /
Ewer Hertz mit seim Geist entzünden /
Darmit jhr bleibt zu Christo g'wendt /
Standhafftig biß in ewer end / Amen.
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