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Buckenmaier

Die dritte Tochter, Amalie Auguste Eugenie, genannt Amalie, vermählte sich
mit Dom Pedro I., Kaiser von Brasilien. Ihr war nur ein kurzes Eheglück beschieden
, da der Kaiser schon nach fünf Jahren das Zeitliche segnete. Ihre Witwenschaft
dauerte noch 39 Jahre, bis sie im Alter von 61 Jahren starb.

Theodolinde Louisa Eugenie Auguste NapoUkme, genannt Theodolinde oder
Linda, war verehelicht mit Wilhelm Graf von Württemberg, dem Erbauer des
Schlosses Lichtenstein.

Maximilian Joseph Eugene Auguste Napoleon, genannt Max, verehelichte sich
mit Maria Nikolajewna, Großfürstin von Rußland, Tochter des Zaren Nikolaus I.
Obwohl er nach dem frühen Tode seines Bruders August der einzige männliche
Namensträger der Familie war, waren seine Kinder Russen geworden, und die
Verbindung nach München hatte abgerissen. Sein Wunsch, einmal in sein Herzogtum
Leuchtenberg, dessen Residenz Eichstätt war, wieder zurückzukehren,
scheiterte an dem Willen des Zaren und an seinem frühen Tode, der ihn mit
35 Jahren ereilte.

Die Zweitälteste Tochter Eugenie erblickte am Vortag des Heiligen Abend
im Jahre 1808 in Mailand das Licht der Welt. Sie war in eine Zeit hineingeboren,
als Europa unter dem Marschtritt der napoleonischen Heere erzitterte. Staaten
brachen zusammen, jahrhundertealte Grenzen wurden geändert, neue Staaten
gebildet.

Eugeniens Vater, Eugen Beauharnais, lebte seit früher Jugend im Schatten
Napoleons. Dieser hatte die Witwe des im Jahre 1794 guillotinierten Generals
Alexandre Vicomte de Beauharnais, Marie Rose Josephine Tascher de la Pagerie,
geheiratet. Sie brachte aus erster Ehe den Sohn Eugen und die Tochter Hortense
mit. Anfangs waren die beiden Kinder Bonaparte, der damals noch General war,
eher lästig. Er erkannte aber bald die hervorragenden Eigenschaften Eugens, so
daß er seinen Stiefsohn in jeder Weise förderte, zumal dieser sich seit seiner
frühesten Jugend für den Soldatenstand berufen fühlte. Vom sous-lieutenant
auxiliaire im 1. Husarenregiment stieg er zum Feldherrn empor, wurde Vizekönig
von Italien, Gouverneur der venetianischen Staaten, Fürst von Venedig,
Erbgroßherzog von Frankfurt. Napoleon sagte von ihm, es sei selten und
schwierig, daß alle Eigenschaften zusammenfänden, die einen großen Feldherrn
ausmachten2). Es sei vor allem zu wünschen, daß die Begabung sich im Gleichgewicht
mit dem Charakter befände. Und seine Schwester Hortense kennzeichnete
ihren geliebten Bruder: „Er war tapfer, treu, offen, großmütig. Er zog die
Ehre dem Glanz eines hohen Ranges vor, ein adliges Dasein im Schatten gilt
ihm mehr als eine übel erworbene Macht... Immer im Dienst eines Mannes
(Napoleon), der eifersüchtig über seine eigene Macht wachte, hatte er die Gewohnheit
angenommen, sich in gewisser Weise auszulöschen und im Schatten zu
halten." Goethe, der Eugen von Marienbad her kannte, schrieb bei dessen Tod:
„Er war einer von den großen Charakteren, die immer seltener werden, und die
Welt ist abermals um einen bedeutenden Mann ärmer." Eugen Beauharnais war
seinem Stiefvater, dem er eine so glänzende Laufbahn verdankte, treu ergeben,
auch als dessen Stern bereits erloschen war.

Im Charakter der Prinzessin Eugenie finden wir die Eigenschaften ihres
Vaters Eugen Beauharnais, so wie sie seine Schwester Hortense an ihm besonders
herausstellte, wieder. Ihrem späteren Gatten, Fürst Friedrich Wilhelm Konstantin
von Hohenzollern-Hechingen, war sie eine treue Gattin, treu dem Hause


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