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Buckenmaier

Fieber oder Lungenentzündung, ihr Wahlspruch: „Lieber sterben als nicht repräsentieren
"*).

Alle diese Einflüsse formten die Wesensart Eugeniens, über deren Jugendjahre
wenig bekannt ist. Die Familienpapiere des Fürsten Friedrich Wilhelm Konstantin
gelangten nach 1850 nicht (wie das Hechinger Archiv) in das Sigmaringer Archiv.
Vermutlich ist der Nachlaß des Fürsten nach seinem Tode auseinandergerissen
worden. Die Aufschrift auf der Geburtsurkunde lautete: Atti di Nasciti e di
Battesimo della Principessa Ortensia Eugenia Napoleone; figlia secondo genita
delle Loro Altezze Imperiali il Principe Vice-R6 e la Principessa Vice-Regina
d'Italia.

Ihre Patin war Hortense Beauharnais, die im gleichen Jahr einem Sohn,
dem zukünftigen Napoleon III., das Leben schenkte.

Kaum war die Prinzessin Eugenie ins Leben getreten, mußte ihr Vater im
Frühjahr 1809 eine längere Inspektionsreise antreten. Diese Reise führte ihn aber
mitten in den Krieg mit Österreich hinein. Am 16. April fand die Schlacht bei
Sacile statt, die Eugen verlor. Napoleon machte ihm heftige Vorwürfe. Er selbst
war verzweifelt: wenn der Feind wider Erwarten aus Tirol auf Verona oder
Brescia vorstoße, soll Auguste sich mit Josephine und Eugenie nach Turin oder
Lyon begeben. Seine Frau nahm heißen Herzens an seinem Mißgeschick teil.
Während dieses Feldzuges errang der Vizekönig aber noch große Erfolge, so daß
der Kaiser nach Vereinigung seiner Armee mit der Eugens diesen mit offenen
Armen empfing. Im 13. Bulletin der Armee von Deutschland gab er bekannt:
„Der Vizekönig hat in diesem ganzen Feldzug eine Kaltblütigkeit und einen
Blick gezeigt, die einen großen Feldherrn verheißen ..." Auguste konnte sich
wieder beruhigen. Aber dem größten Erfolg sollte Eugen erst entgegengehen.
Am 14. Juni, dem Jahrestag von Marengo und Friedland, siegte Eugen bei
Raab über die vereinigten Armeen der Erzherzöge Johann und Palatinus. Der
Vizekönig konnte stolz auf diesen Sieg sein.

Ein zeitgenössisches Gemälde zeigt die Vizekönigin in einem Empirekleid auf
einem Sessel sitzend vor der Karte von Ungarn. In der Rechten hält sie die Hand
der kleinen Prinzessin Josephine und zeigt mit dieser auf Raab. Auf dem linken
Arm trägt sie Prinzessin Eugenie, die zwischen den Händchen einen kleinen
Gegenstand, wohl ein Spielzeug, hält. Es dürfte dies das einzige Frühbildnis
Eugeniens sein.

Der Krieg aber ging weiter. Es folgte Wagram, zu dessen Gelingen Eugen
wesentlich beigetragen hat. Die darauffolgende Waffenstillstandszeit mußte Eugen
in Wien verbringen. Auguste und die Kinder verblieben in Italien.

Bevor Beauharnais nach Italien zurückkehren konnte, wurde er noch mit der
„Pazifizierung" Tirols beauftragt. Andreas Hofer, Speckbacher und Haspinger
erneuerten den Widerstand. Eine größere Anzahl Divisionen veranstaltete ein
wahres Kesseltreiben gegen die Tiroler Patrioten. Trotz Aufrufen und viel Geduld
seitens des Vizekönigs, der an die bessere Einsicht der Tiroler glaubte,
endete das Unternehmen mit einer vollständigen Niederlage der Aufständischen.
Eugen Beauharnais hoffte, den Hauptaufrührer Andreas Hofer zu retten. Aber
er erhielt von Napoleon folgenden kurzen Befehl: „Mein Sohn! Ich hatte Ihnen
befohlen, Hofer nach Paris kommen zu lassen, da er aber in Mantua ist, lassen
Sie sofort eine Militärkommission zusammentreten, um ihn abzuurteilen und dort


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